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Ein Model bei einem Protest-Catwalk Dienstagnacht gegen Diskriminierung von schwarzen Frauen bei der Sao Paulo Modewoche. Insgesamt nahmen 121 Models teil, um an den 121. Jahrestag des Aurea-Gesetzes zu erinnern, das "Goldene Gesetz", das am 13. Mai 1888 das Ende der Sklaverei in Brasilien in Kraft setzte.

Foto: APA/EPA/SEBASTIAO MOREIRA

Sao Paulo - Wegen der augenscheinlichen Benachteiligung schwarzer Models haben es die VeranstalterInnen der Modewoche in Sao Paulo mit kräftigem Gegenwind zu tun. Eine Initiative kündigte am Dienstag (Ortszeit) an, direkt vor dem Veranstaltungsort von Südamerikas wichtigstem Mode-Event eine eigene Laufsteg-Show nur mit schwarzen Models zu veranstalten. Eine Protestaktion ging am Jahrestag der Abschaffung der Sklaverei in Brasilien am 13. mai bereits über die Laufsteg-Bühne. Einzige Möglichkeit für die VeranstalterInnen, weitere Protestshows noch zu vermeiden, sei es, selbst mehr schwarze Models bei den Schauen zu engagieren.

Die Protestshow wurde von der Initiative "Educafro" angekündigt, die sich für einen besseren Zugang von Schwarzen zu Hochschulen einsetzt. Die Modewoche ist für Mitte Juni geplant.

Bei der letzten Ausgabe der größten Modenschau Brasiliens im Jänner waren nur acht der 344 Models Schwarze. Die Staatsanwaltschaft des Bundesstaates Sao Paulo drohte im April bereits mit einem Verbot der Modewoche, sollten nicht mehr schwarze Models eingeladen werden (dieStandard.at berichtete). Zahlreiche Gruppen plädieren für ein Quotensystem.

In den vergangenen Jahren gab es bereits erfolgreiche Initiativen, damit für die Modenschauen keine magersüchtigen Models und keine unter 16 Jahre alten Mädchen ausgesucht werden. (APA/Ag./red)