München - BMW-Chef Norbert Reithofer hofft in der aktuellen Absatzflaute auf die Zukunft. "Der weltweite Automobilmarkt und die Nachfrage nach Premiumfahrzeugen werden wieder zulegen", sagte er seinen Aktionären am Donnerstag auf der Hauptversammlung des Münchner Konzerns laut vorbereitetem Redetext. Gleichzeitig verwies Reithofer auf die Vergangenheit: BMW habe schon andere Bewährungsproben wie den Rover-Verkauf im Jahr 2000, die Ölkrise und die Absatzschwäche zu Beginn der 90er Jahre überstanden.

2009 werde aber ein hartes Jahr, sagte Reithofer. In den ersten vier Monaten büßte BMW fast 22 Prozent seines Absatzes ein, im ersten Quartal machte der Konzern ein Minus von 152 Mio. Euro. Ob im laufenden Jahr ein Gewinn gelingt, wagt BMW nicht zu prognostizieren. "Wir werden kämpfen - um jedes verkaufte Fahrzeug, um jeden Cent und um jeden Mitarbeiter", betonte Reithofer.

Ab 2010 werde BMW von der Erneuerung seiner Volumenmodelle profitieren, betonte der Konzernchef und gab eine positive Perspektive. Dies werde den Absatz stärken, die neuen Fahrzeuge seien aber auch günstiger zu produzieren und deshalb profitabler.

Bis 2015 will BMW zudem mit einem neuen "Megacity Vehicle" auf den Markt kommen. Worum es sich dabei genau handeln soll, verrät der Konzern nicht. Reithofer sagte lediglich, es könne sowohl mit einem Elektromotor als auch mit einem Verbrennungsmotor ausgestattet sein, mit zwei aber auch mit vier Rädern.

Reithofer erteilte erneut Fusionen eine Absage: BMW existiere seit über 90 Jahren, gerade weil das Unternehmen einen eigenen Weg gegangen sei. Es komme nicht nur auf Größe an. Kooperationen werde es aber auch weiterhin geben - allerdings nicht auf Kosten der Eigenständigkeit des Unternehmens. (APA/AP)