Bukarest - Für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze haben am Donnerstag 7.000 Menschen in der rumänischen Hauptstadt Bukarest demonstriert. Der vom Nationalen Gewerkschaftsblock (BNS) veranstaltete Protestmarsch richtete sich auch gegen das Einfrieren von Löhnen. Wie die rumänische Nachrichtenagentur Mediafax meldete, forderten die Demonstranten ferner von der Regierung konkrete Maßnahmen gegen Preissteigerungen.

"Die Arbeitslosigkeit steigt, und die Regierung kneift", sagte Gewerkschaftsführer Vasile Zaborila bei der Kundgebung in Bukarest. An Parlament und Regierung gerichtet riefen die Demonstranten "Diebe!" und "Ihr solltet euch schämen!". Rumänien soll internationale Kredite in Höhe von 20 Milliarden Euro erhalten, die Gewerkschaften fordern von der Regierung aber weitere Maßnahmen, um die Arbeitnehmer zu schützen.

"Ihr habt uns vergessen"

Für die Abgeordneten sei der Wahlkampf wichtiger als eine ordentliche politische Arbeit, kritisierten die Demonstranten. "Wir haben für euch gestimmt, und ihr habt uns vergessen", war auf einem Plakat zu lesen. Unter den Koalitionsparteien war kürzlich ein Streit unter anderem mit Blick auf die anstehende Wahl zum Europaparlament entbrannt.

Infolge der Wirtschaftskrise haben in Rumänien rund 150.000 Menschen ihren Job verloren. Die Behörden rechnen zum Jahresende mit 800.000 Arbeitslosen und einer Arbeitslosenquote von 6,8 Prozent, nach 4,4 Prozent 2008. (APA/AP/dpa)