Bei der Kick-Off Veranstaltung wurden die Bereiche vorgestellt, in denen die Ehrenamtlichen arbeiten können

Fto: Rotes Kreuz/Markus Hechenberger

Ein Ehrenamt kann bei der Suche nach einem Job oder einer Lehrstelle helfen

Fto: Rotes Kreuz/Markus Hechenberger

Die Arbeitslosigkeit bei den 15- bis 24-Jährigen stieg im März um 39,3 Prozent auf 44.085 Betroffene. Besonders MigrantInnen sind oft mit einer schwierigeren Position am Arbeitsmarkt konfrontiert. Ein möglicher Weg zur besseren Integration junger MigrantInnen am Arbeitsmarkt könnte freiwillige Arbeit sein, meint Eulamie Esclamada, Migrationsbeauftragte des Roten Kreuzes Österreich (ÖRK). Ende März startete dazu das Projekt "Integration durch Ehrenamt", das speziell junge MuslimInnen erreichen will.

Das Feedback von Seiten der Jugendlichen sei bislang positiv, sagt Eulamie: "Die jungen MuslimInnen sind sich der Vorteile bewusst, die sich durch eine ehrenamtliche Aufgabe ergeben kann. Denn das Rote Kreuz bzw. der Rote Halbmond sind weltweit bekannte Symbole." Dieser Punkt im Lebenslauf kann den Einstieg in den Arbeitsmarkt erleichtern und dabei helfen, erste Kontakte zu knüpfen.

"Wir sind auch überzeugt, dass die kulturelle Vielfalt eine Bereicherung für jede Organisation bzw. jedes Unternehmen ist", sagt Eulamie im Gespräch mit derStandard.at. Das ÖRK will daher auch andere Organisationen dazu motivieren, junge MuslimInnen aufzunehmen.

Aufgabenbereiche

Beim ÖRK gibt es zehn Bereiche, in denen die Freiwilligen mitarbeiten können: ACCORD (Austrian Centre for Country of Origin and Asylum Research and Documentation) sammelt zum Beispiel Informationen für Behörden und Institutionen über Herkunftsländer der AsylwerberInnen, der Suchdienst beschäftigt sich mit der Suche nach verloren gegangenen Verwandten oder AMBER-MED gewährleistet die medizinische Versorgung für nicht Krankenversicherte. "Weiters können in 'klassischen' Rotkreuzbereichen wie Krankentransport, Besuchsdienste oder Sozialruf ebenfalls Schnuppertage absolviert werden", sagt Esclamada.

Die MitarbeiterInnen des ÖRK versuchen die Jugendlichen durch Kultur-, Freizeit- und Sportvereine zu erreichen. "Wir wenden uns auch an Institutionen, die Deutschkurse anbieten", sagt Eulamie. Als Auftakt gab es eine Kick-Off Veranstaltung.

Ziel des Projekts ist es zum einen das Verhalten im Bezug auf Freiwilligkeit zu eruieren und Hürden zu beseitigen. Erkenntnisse werden in einem anschließenden Praxishandbuch festgehalten und veröffentlicht. Das Projekt "Integration durch Ehrenamt" wird durch das Bundesministerium für Inneres aus den Mitteln des Europäischen Integrationsfonds finanziert. (red)