Titus Vadon (zweiter von links) mit Russkaja

Foto: Jörg Mohr

Sowohl das berufliche als auch das private Leben ist von Technologie schon jetzt sehr stark beeinflusst. Ich verbringe unglaublich viel Zeit hinter einem Rechner, und das in der Regel alleine, obwohl man ja mit dem "World Wide Web" verbunden ist.

Kürzlich habe ich über Facebook eine Freundschaftsanfrage bekommen, habe mir das Profil des Antragstellers angesehen und ihn für interessant empfunden. Daher habe ich ihm die Freundschaft bestätigt und gleichzeitig gefragt ob es nicht nett wäre, wenn man sich einmal persönlich trifft, da man einige Gemeinsamkeiten hat die möglicherweise auch für eine spätere Zusammenarbeit interessant wären.

Als Antwort bekam ich: I am networking via facebook. Ich war schockiert und enttäuscht zugleich. Heißt das nun, dass wir in Zukunft nur mehr über Freundschaftsseiten im Internet kommunizieren und das in einer höchst oberflächlichen Art? Wenn man dem Wissenschaftler Ray Kurzweil glauben schenkt, so werden wir in 20 Jahren schon eine Ewigkeit leben können, da die Nanobots unseren Körper reparieren können, ja sogar erneuern heißt es. Dann können wir immerhin eine kleine Ewigkeit einsam hinter dem Rechner verbringen.

Ein Teil unserer Gesellschaft wird aber auf jeden Fall etwas arbeiten müssen, obwohl ja bis dahin sehr viel computerisiert bzw. robotisiert sein wird. Aber irgendwer muss ja diese Geräte dann instand halten, sofern das nicht von Reparaturrobotern erledigt wird, die Roboter werden dann ein gewisses Eigenleben haben, zu mal Kurzweil prophezeit, daas die Rechner und Roboter eine eigene Intelligenz aufweisen werden. Möglicherweise wird dann unsere Arbeit darin bestehen diese Wesen zu unterhalten, dass wir also für sie tanzen und singen. Es stellt sich halt die Frage, ob ihnen die Unterhaltung in der Form wie wir sie heute kennen auch gefällt.

Titus Vadon, Musiker