Wien - "Ich will so bleiben wie ich bin - Du darfst!" lautet der Name einer Konferenz, die am 29. Mai 2009 am Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Universität Wien stattfindet. Thema der Konferenz ist das Spannungsverhältnis zwischen Normalität und der Kritik an dieser Normalität aus queerer Perspektive. Die Tagung wird im Rahmen der Veranstaltungsreihe "queere interventionen. Gespräche zwischen Kulturwissenschaft und Kunst" organisiert.

Wie werden Differenzen hergestellt?

Die Vorträge und Diskussionen setzen sich damit auseinander, wie Differenzen hergestellt werden, wie Zweigeschlechtlichkeit und Heterosexualität als Norm fungieren und wie diese mit anderen Formen der Diskriminierung interagieren. Welche Normierungspraxen können politische Forderungen nach Gleichberechtigung, wie etwa jene nach der Schwulen-/Lesben-Ehe, mit sich bringen? Wie kann man damit umgehen, dass kritische Auseinandersetzungen mit Repräsentationskulturen stets neue Normierungsbilder hervorbringen? Brauchen wir neue Begriffe und Konzepte, um Macht und Widerstand, um Normalisierungspraxen und queere Widerständigkeiten denken zu können? Und wenn ja, welche neuen Begriffe und Konzepte sind vorstellbar, die das Spannungsfeld von Normalisierung und Kritik als Ausgangspunkt nehmen können? Diese und weitere Frage will die Konferenz näher betrachten.

"Du kannst!"

Die Soziologin Paula-Irene Villa spricht zum Thema "Ich will so werden wie ich soll - Du kannst!", Antke Engel (Institut für Queer Theory, Hamburg/Berlin) referiert zu Paradoxien als Instrumente der Normalisierung und Denormalisierung und Elisabeth Holzleithner (Institut für Rechtsphilosophie, Universität Wien) setzt sich mit rechtlicher Geschlechterpolitik aus queeren Perspektiven auseinander.

Organisiert wird die Tagung von Andrea B. Braidt (Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft, Universität Wien), Gundula Ludwig (Institut für Politikwissenschaft, Universität Wien) und Sushila Mesquita (dzt. Institut für Queer Theory, Hamburg/Berlin). (red)