Welche Institution trifft in der EU welche Entscheidungen? Wie viele Abgeordnete hat das EU-Parlament, und wie stark ist Österreich dabei vertreten? Welche Auswirkungen hat der Vertrag von Lissabon? Wer sich bei den Antworten auf diese und mehr Fragen zur EU nicht sattelfest fühlt, kann sie sich auf YouTube beantworten lassen.

Mit drei Mitarbeitern arbeitete der Geschäftsführer der „Instant, Design GmbH" Gerald Költringer an der Entstehung des Filmes. Schon seit zehn Jahren versucht er, mit seiner Firma neue Kommunikationskonzepte in allen Medien zu entwickeln. Nun wendet er sich auch der Politik zu. Parteiinteressen vertritt er damit nicht. „Es hat mir einfach gereicht. Das ist unsere Antwort auf die Politikverdrossenheit. Die Parteien versagen einfach schon zu lange dabei, Politik den Menschen näher zu bringen."

Aufklärerischer Ansatz

Wer politisch mitgestalten will, müsse sich neue Kanäle suchen. Initialzündung für seine Idee war das YouTube-Video "The Crisis of Credit Visualized", das die Ursachen der Wirtschaftskrise mit den Stilmitteln des Internets pointiert und witzig erklärt. Der 40-jährige Költringer plant auf dem neu eingerichteten YouTube-Channel weitere Videos zu veröffentlichen, die so komplexe Themen wie Vermögenssteuer oder den Lehrerstreik erklären und darüber hinaus Hintergrundwissen liefern soll.

Dabei verfolgt er einen „klassisch aufklärerischen Ansatz". Das Feedback auf das Erstlingswerk ist laut Költringer sehr gut. Besonders Junge seien dankbar für die neue Art der Wissensvermittlung. Er ist sich sicher, dass „diese Art von Information über alternative Kanäle bald einen ganz neuen Stellenwert bekommen wird." Wen er selber wählen wird, kann er nicht sagen. „Wenn ich es wüsste, würde ich es sagen. Aber bei diesen Optionen fällt mir nichts ein." (chb, derStandard.at, 15.05.2009)