Berlin - Erstmals lässt sich die Elastizität des Herzens schonend mit einem nicht-invasiven Verfahren messen. Radiologen der Berliner Charité entwickelten mit der kardialen Magnetresonanz-Elastographie eine Methode, mit der Ärzte eine krankhafte Versteifung des Herzmuskels ohne belastende Herzkatheter-Untersuchung erkennen können. Sie beschreiben die Messung der Herzelastizität mittels akustischer Wellen im Fachjournal "Magnetic Resonance in Medicine".

Jeder dritte Europäer über 55 Jahre leidet an einer akuten Fehlfunktion des Herzens, was die Lebenserwartung deutlich schmälert. "Die Herz-Elastographie als Vorsorgeuntersuchung könnte diese alarmierenden Zahlen senken", glaubt der Radiologe Ingolf Sack. Bisher übliche Standarduntersuchungen wie die Echokardiographie erlauben zwar einen Blick ins Innere des Körpers. Aber um die Elastizität des Herzmuskels zu erfassen, sind invasive Methoden wie die Herzkathetermessung erforderlich. Diese kann den Herzdruck bestimmen und lässt so Rückschlüsse auf die Elastizität in der Herzwand zu.

Das neue bildgebende Verfahren ermöglicht es dagegen, den Herzmuskel von außen punktgenau abzutasten und seine Elastizität zu analysieren. So lässt sich eine krankhafte Versteifung des Herzmuskels direkt beobachten. "Mit der Magnetresonanz-Elastographie können wir erstmals die Pumpfunktion an ihrem Ausgangspunkt analysieren, anstatt nur ihre ausreichende oder mangelhafte Wirkung abzubilden", erklärt Sack. (APA/AP/red)