Rom - Der italienische Verteidigungsminister Ignazio La Russa hat das UNO-Flüchtlingshochkommissariat UNHCR attackiert, weil dieses die Abschiebung von Flüchtlingen aus Italien nach Libyen scharf kritisiert hatte. "Diese UNO-Agentur zählt überhaupt nichts, bis die Medien entscheiden, dass sie etwas zählt", kommentierte La Russa, der in Tripolis an einem Treffen der Verteidigungsminister des Mittelmeerraums teilnahm.
"Unmenschlich"
Der Minister bezeichnete die italienische UNHCR-Sprecherin Laura Boldrini als "unmenschlich". "Sie verlangt, dass wir die Migranten Monate lang in Auffanglagern eingesperrt halten, um sie dann abzuschieben", erklärte La Russa.
Der UNHCR hatte Rom in den vergangenen Tagen wiederholt wegen der Abschiebung von im Mittelmeer aufgegriffenen Migranten nach Libyen kritisiert. Libyen gebe keinerlei Garantien auf Schutz der Menschenrechte, betonten UNHCR-Sprecher. Die Regierung von Silvio Berlusconi hatte daraufhin erwidert, sie wolle auf ihrer strengen Einwanderungspolitik beharren. (APA)