Mattersburg/Wien - Das Stronach'sche Wiener Neustadt ist nach dem samstägigen 5:0 bei den Bullen-Amateuren praktisch oben. Und damit zeichnen sich vier zusätzliche Derbys ab. Denn auch das benachbarte Mattersburg wird wohl oben bleiben. Über die Art und Weise dieses Oben-Bleibens darf, ja muss gelästert werden. Aber so wie es ausschaut, wird Altach nach dem 1:4 bei der Wiener Austria nicht mehr die Kraft haben, gegen Kapfenberg und Salzburg eine Antwort auf das 3:2 der Burgenländer gegen Klagenfurt zu finden.
Georg Zellhofer, der Altach-Trainer, sagt das so: "Es ist jetzt sehr schwierig, Mattersburg noch einzuholen. Es muss jetzt schon alles für uns zusammenspielen." Drei Punkte und ein torverhältnismäßiger Zusatzpunkt von plus (beziehungsweise minus) neun trennen die beiden. Auf Mattersburg warten nun am Donnerstag Rapid und schließlich daheim der LASK.
Thomas Bernhard
Mattersburg-Chef Martin Pucher, der seine Gelassenheit stets bis zur ungefähr 60. Spielminute durchhält, um dann im Angesicht der Seinen in so manche Emotionalität zu kippen, meinte schon vor Anpfiff: "Wir haben gewusst, dass wir die letzten Heimspiele gewinnen müssen." Wie, darüber wird morgen niemand mehr reden.
Heute schon noch. Allerdings bedürfte es der Sprach- und Verachtungsgewalt eines Thomas Bernhard, das 3:2 gegen Kärnten angemessen zu beschreiben. Vorstellungen solchen Zuschnitts führen in der Landesliga abwärts zu Zuschauerausschreitungen gegen die Eigenen - haarsträubende Des- bis Missorganisation, ein lauthals um Erbarmen flehendes Mittelfeld, eine gefühlte Fehlpassquote von 98,5 Prozent. Dass, wie Coach Franz Lederer sagt, nach dem Gegentor zum 3:1 "plötzlich die Psyche wieder im Spiel war", ist eine Erklärung. Aber keineswegs die ganze. Martin Pucher verlängerte übrigens Lederers Vertrag via TV. An ihm hängt es also auch, ob die Spiele gegen Wiener Neustadt zu echten Derbys werden. (wei - DER STANDARD PRINTAUSGABE - 18.5. 2009)