Amsterdam - Ein sudanesischer Rebellenführer, dem Kriegsverbrechen in der Krisenregion Darfur vorgeworfen werden, hat sich dem Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) gestellt. Bahr Idriss Abud Garda werde am Montag freiwillig zu einem ersten Anhörungstermin erscheinen, teilte das in Den Haag ansässige Gericht am Sonntag mit.

Abu Garda, der eine Splittergruppe der Bewegung für Gerechtigkeit und Gleichheit (JEM) anführte, wird für den Tod von zwölf Friedenssoldaten der Afrikanischen Union (AU) im September 2007 verantwortlich gemacht. Damals hatten mehr als 1.000 Aufständische ein Lager der Friedenstruppen angegriffen.

Anders als die sudanesische Regierung haben die Rebellen erklärt, sie würden die Gerichtsbarkeit des IStGH anerkennen. Am 4. März hatte das Gericht Haftbefehl gegen Präsident Omar al Bashir wegen Kriegsverbrechen in Darfur erlassen. Die Regierung in Khartum erkennt diesen jedoch nicht an.

Die seit Jahren anhaltende Gewalt in Darfur hat nach UNO-Angaben bis zu 300.000 Menschen das Leben gekostet und 2,5 Millionen Bewohner in die Flucht getrieben. (APA/AP)