Vilnius - Litauen soll versuchen, die durch die internationale Finanz- und Wirtschaftskrise verursachen Probleme alleine zu lösen und nicht auf Kredite des Internationalen Währungsfonds (IWF) zurückgreifen, solange es nicht wirklich notwendig sei, erklärte die designierte litauische Staatspräsidentin Dalia Grybauskaite am Montag in Vilnius. Das sei erst dann nötig, wenn auf externen Märkten keine Kredite mehr erhältlich seien und die Regierung nicht in der Lage wäre, mit den Problemen fertig zu werden, erklärte die amtierende EU-Haushaltskommissarin.

"Die Regierung muss die Krise besiegen, wir haben keine andere Chance." Die 53-Jährige machte keinen Hehl daraus, dass sie mit der Arbeit einiger Minister unzufrieden ist. Sie müssten entweder ihre Fehler eingestehen, sie korrigieren oder zurücktreten.

Ein Beitritt Litauens zur Eurozone sei, so Grybauskaite, zwischen 2012 und 2015 machbar. "Der Zeitraum zwischen 2012 und 2015 scheint möglich." Litauen hatte bereits 2007 die europäische Einheitswährung einführen wollen, scheiterte damals aber an der zu hohen Inflation.

Grybauskaite war am Sonntag im ersten Wahldurchgang mit überwältigender Mehrheit zur ersten weiblichen Staatspräsidentin Litauens gewählt worden. Sie konnte rund 68 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen. (APA)