Nairobi/Bossaso  - Kampf gegen Piraten jetzt auch an Land: Die Sicherheitsbehörden in der halbautonomen somalischen Region Puntland haben 15 mutmaßliche Piraten festgenommen und fünf Schnellboote beschlagnahmt. Der Rundfunksender Radio Garowe berichtete am Montag, bei den Razzien der vergangenen Tage sei auch ein Raketenwerfer sichergestellt worden.

Die puntländische Regionalregierung hatte vor einigen Wochen angekündigt, auch im Hinterland den Kampf gegen die Seeräuber aufnehmen zu wollen. Seit Jahresbeginn haben somalische Piraten, die meist von der puntländischen Küste stammen, mehr als 20 Schiffe gekapert.

Kenia und Tansania wollen bei der Bekämpfung der Piraten im Indischen Ozean künftig stärker zusammenarbeiten. Die Zeitung "Daily Nation" berichtete am Montag, der kenianische Vizepräsident Kalonzo Musyoka und der tansanische Regierungsvertreter Abeid Amani Karume hätten am Wochenende über gemeinsame Patrouillen vor der somalischen Küste diskutiert. Die Seeräuber-Überfälle stellen eine zunehmende Bedrohung für die ostafrikanischen Schifffahrtsrouten dar. Obwohl internationale Kriegsschiffe im Golf von Aden patrouillieren, werden immer mehr Schiffe vor der kenianischen oder tansanischen Küste angegriffen.

Wie die Zeitung weiter berichtete, haben US-Marines 30 Offiziere der Naturschutzbehörde Kenya Wildlife Service (KWS) für den Kampf gegen Piraten ausgebildet. Die Beamten sollen die Küste auch vor Terroristen, Waffenschmugglern und Schleuserbanden schützen. Große Teile der Küste mit ihren vorgelagerten Korallenriffen sind Naturschutzgebiete, in denen die bewaffneten Ranger auch polizeiliche Vollmachten haben. (APA/dpa)