Wien - "Der Irrweg des Wissenschaftsministers bezüglich CERN ist beendet, Hahn musste klein beigeben", so kommentierte der Wissenschaftssprecher der Grünen, Kurt Grünewald, die Entscheidung. Mit seiner "unverständlichen Entscheidung" habe Hahn der Reputation Österreichs in der wissenschaftlichen Gemeinschaft "schweren Schaden zugefügt". Nun gehe es darum, zusätzliche Mittel bereitzustellen, damit anderen internationalen Projekten und dem Wissenschaftsfonds FWF kein Schaden erwachse.

Gemeinsam mit Bundeskanzler Werner Faymann sei es gelungen, dass ein niederösterreichisches Anliegen durchgesetzt werde, reagierte Landeshauptmann Erwin Pröll am Montagnachmittag erfreut darauf, dass es nicht zu einem Austritt aus dem Europäischen Kernforschungszentrum CERN kommen wird. Das sei die "Chance für ein Forschungsprojekt in Niederösterreich von internationalem Format" - gemeint ist das geplante MedAustron in Wiener Neustadt: Dieses Krebsforschungs- und Behandlungsprojekt sei die "Hoffnung für Tausende Patienten, die dort einmal behandelt werden können", betonte der Landeshauptmann. Pröll hatte erst am vergangenen Freitag scharfe Kritik am Parteikollegen Hahn nach dessen Ankündigung geübt, dass Österreich aus dem Forschungsprojekt CERN aussteigen werde. Pröll sah dadurch MedAustron gefährdet. Für diesen Fall hatte er Hahn "einen unglaublichen Konflikt mit dem Bundesland Niederösterreich und mit mir" angekündigt.

"Die Vernunft hat gesiegt", stellte indessen LHStv. Sepp Leitner von der SPÖ zur Entscheidung Faymanns fest: "Traurig genug, dass der zuständige Minister Hahn nicht selbst erkannt hat, dass das Aus für Österreich und besonders für Niederösterreich einen großen Rückschritt bedeutet hätte." (APA/red)