Wien - Niederösterreichs Finanzlandesrat Wolfgang Sobotka bezifferte das aktuelle Bewertungsminus bei der Veranlagung der Wohnbaugelder mit 700 Mio. Euro. Gleichzeitig sagte er, dass es bisher jährliche Ausschüttungen gab, zuletzt betrug der Ertrag 150 Mio. Euro. Sobotka erwartete auch für heuer einen "Ertrag". Angesichts der Finanzkrise soll die Rendite-Vorgabe angepasst werden.

Die Vorgeschichte: 2002 hat die Landesregierung Wohnbaudarlehen verkauft, den Erlös von 2,4 Mrd. Euro am Kapitalmarkt angelegt, mit dem Ziel, "mindestens fünf Prozent" Zinsen zu lukrieren, aus denen die Annuitätszuschüsse finanziert werden sollten; höhere Erträge sollten ins Landesbudget fließen. Wie sich die fünf Prozent erklären: 4,7 Prozent hätte das Land bei der Rückzahlung der Darlehen sowieso bekommen. In Summe flossen 4,4 Mrd. Euro in den Anlagetopf. Von dort wurde das Geld in vier Fonds veranlagt, bis zu 40 Prozent in Aktien. Laut SP liege das Minus zum Tageswert bei 800 Mio. Euro, davon seien 312 Mio. realisiert - abzüglich der Positiva seien 160 Mio. Euro "tatsächlich weg". Aus Sicht der Grünen beträgt der saldierte, realisierte Verlust derzeit 142 Mio. Euro. (APA, cr, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 19.5.2009)