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Grafik: Archiv

Onlinedienste sind nicht nur Konkurrenten "alter Medien" wie Print oder Radio, ihre Möglichkeiten werden zunehmend auf innovative Art zur Bewerbung eigener Inhalte genutzt. So benutzt National Public Radio (NPR, quasi der öffentlich-rechtliche Radiosender der USA) Twitter seit kurzem dafür, archivierte Beiträge zu neuer Aktualität und neuem Publikum zu verhelfen. (Twitter ermöglicht es, SMS-artige, maximal 140 Zeichen lange Meldungen an "Follower" zu veröffentlichen, Benutzer, die die "Tweets" eines anderen Benutzers - wie zum Beispiel NPR - quasi abonniert haben.)

Auswertung

National Public Radio wertet mithilfe eines Programms aus, welche Wörter gerade gegoogelt werden. Dieses "Google Hot Trends" genannte Service des Onlinekonzerns ist ein Spiegel aktueller Interessen; in Österreich baut zum Beispiel der Privatsender Puls 4 täglich Beiträge aus den fünf in Österreich meistgesuchten Begriffen.

Verlinkung

"NPRbackstory", so der Name des Projekts, nimmt diese Topthemen und verlinkt sie zu passenden Beiträgen im Senderarchiv, die online gehört und gelesen werden können. Links zu diesen Geschichten wiederum werden auf Twitter gepostet - mit kurzem Bezug auf das Thema und den dazugehörigen Link. So fand sich zum Beispiel in letzter Zeit der Hinweis auf einen NPR-Beitrag über die "Rosinenbomber", die Berlin während der Blockade 1948/49 versorgten - die Wiederkehr des Jubiläums am 12. Mai löste den Ansturm an Suchabfragen aus. All dies passiert programmgesteuert: API-Schnittstellen durchsuchen zuerst Google Hot Trends, dann das NPR-Archiv, um schließlich den entsprechenden Tweet abzusetzen. (DER STANDARD Printausgabe / 19.05.2009)