Athen - In Griechenland sind am Dienstag zwei Anschläge auf Polizeiwachen verübt worden. Die Sprengsätze explodierten am Morgen in einem Vorort von Athen und nahe Thessaloniki im Norden des Landes, wie die Polizei mitteilte. In Telefonaten mit griechischen Medien bekannte sich eine anarchistische Gruppierung zu den Anschlägen, bei denen niemand verletzt wurde.

Nach Polizeiangaben explodierte zunächst in Stravloupolis nahe Thessaloniki eine Bombe. Der Sprengsatz vor der Polizeiwache sei mit zwei Gasflaschen und einer Zeitschaltuhr ausgestattet gewesen. Wenige Stunden später ging vor einem Kommissariat in Pendeli im Nordosten der griechischen Hauptstadt ein weiterer Sprengsatz hoch. An der im Bau befindlichen Polizeiwache entstand leichter Schaden.

Vor dem zweiten Anschlag hatte sich ein Anrufer bei der Polizei und einer griechischen Zeitung gemeldet. Die Beamten sperrten daraufhin die Baustelle weiträumig ab. Am Vormittag bekannte sich ein Unbekannter im Namen der anarchistischen Gruppe "Verschwörung der Brandzellen" zu den Taten. Der Gruppierung werden mehrere Anschläge zur Last gelegt. Sie sollen unter anderem Anfang April Bomben in mehreren Kirchen des Landes deponiert haben - sie waren von der Polizei jedoch rechtzeitig entdeckt worden.

In Griechenland hat die Zahl von Anschlägen und Gewalttaten seit Dezember 2008 stark zugenommen. Die Serie begann nach dem Tod eines Jugendlichen, der durch die Kugel eines Polizisten ums Leben gekommen war. (APA/AFP)