Ab 1. Juli werden Einzelfahrscheine und Streifenkarten teurer, drei Viertel der Wiener Öffi-Benutzer wünschen laut Studie Entlastungen.

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Wien - Es sind vor allem Jugendliche und junge Erwachsene, die Wiens öffentliche Verkehrsmittel häufig nutzen: Rund 57 Prozent der 16- bis 29-Jährigen sind fast täglich mit den Öffis unterwegs. Gleichzeitig ist die Verärgerung über eine Tariferhöhung mit 62 Prozent in dieser Altergruppe auch am größten. Das ist das Ergebnis einer vom Linzer market-Institut durchgeführten Umfrage, die von den Grünen Wien am Dienstag im Rahmen ihrer Kampagne gegen eine Teuerung der öffentlichen Verkehrsmittel vorgestellt wurde.

"Stadt Wien am falschen Weg"

Finanzielle Entlastungen bei den Öffis wünschen demnach 69 Prozent der gesamten Wiener Bevölkerung. Bei jenen, die mehrmals pro Woche mit Bim, U-Bahn oder Bus fahren, ist der Wunsch nach Preissenkungen mit 76 Prozent am größten. Diese Gruppe ist laut den Grünen genau jene, die Streifenkarten und Einzelfahrscheine benutzt und damit von den aktuellen Preiserhöhungen betroffen ist. "Die Umfrage zeigt, dass die Stadt Wien mit den Preiserhöhungen für die öffentlichen Verkehrsmittel am falschen Weg ist", kritisierte Maria Vassilakou, Klubobfrau der Grünen Wien, die Anhebung der Fahrscheinpreise ab 1. Juli. Als Alternative wollen die Grünen demnächst ein eigenes Tarifmodell zur Diskussion stellen.

Dass bei älteren Menschen (50 bis 100 Jahre) der Ärger über höhere Tarife mit 44 Prozent am geringsten ist, hat nach Ansicht von Vassilakou auch mit den Konditionen für diese Gruppe zu tun. Hier ist auch die tägliche Nutzungshäufigkeit mit 28 Prozent am geringsten.
Insgesamt benutzen rund 37 Prozent der Wiener die Öffis fast täglich.

Außenbezirke besonders für Entlastung

Besonders hoch ist der Wunsch nach Entlastungen bei den öffentlichen Verkehrsmitteln laut Studie in den Außenbezirken: So gaben 81 Prozent der Befragten im Außenbezirk Nordwest an, dass sie Tarifsenkungen begrüßen würden, 66 Prozent im Bezirk Außen Nordost und 64 Prozent im Bezirk Außen Süden. In den Inneren Bezirken lag die Zustimmung dafür bei 59 Prozent. Insgesamt 500 Wiener wurden für die repräsentative market-Studie im Zeitraum vom 6. bis 10. Mai am Telefon befragt. (glicka, derStandard.at, 19. Mai 2009)