Wien - Auch nach der Beendigung der Kampfhandlungen in Sri Lanka bleibe die humanitäre Situation äußerst kritisch, erklärte Außenminister Michael Spindelegger am Dienstag in einer Aussendung. "Hunderttausende sind auf der Flucht und ganze Landstriche sind verwüstet oder vermint." Er werde daher dem Ministerrat demnächst vorschlagen, Mittel aus dem Auslandskatastrophenfonds in der Höhe von 200.000 Euro bereitzustellen. "Damit sollen in Zusammenarbeit mit österreichischen NGOs Projekte unterstützt werden, mit denen wir der notleidenden Zivilbevölkerung konkret helfen können". Der Minister berichtete im Ministerrat über die Diskussionen im EU-Außenministerrat vom Vortag in Brüssel.

"Entscheidend ist, dass die Basis geschaffen wird, damit internationale Hilfe geleistet werden kann", so Spindelegger. Dafür müsse der UNO und den internationalen Hilfsorganisationen der volle Zugang zur Region und zu den Flüchtlingslagern ermöglicht werden. "Hier ist in erster Linie die srilankesische Regierung gefordert. Sie trägt eine besondere Verantwortung gegenüber der eigenen Bevölkerung. Sie muss jetzt zeigen, dass sie die Regierung für alle Bürger des Landes ist, auch für die Mitglieder der tamilischen und muslimischen Minderheit." Es gehe darum, Sri Lanka dabei zu unterstützen, "jetzt einen politischen Prozess in Gang zu setzen, der die tamilische und muslimische Minderheit einbindet und ihnen angemessene Rechte einräumt. Nur dann wird eine nachhaltige Befriedung des Landes gelingen." (MAA)