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Es müssten 200 neue Atomkraftwerke gebaut werden, nur um den Energiebedarf von Fernsehern, Computer und MP3-Playern zu befriedigen.

Foto: Kay Nietfeld dpa/lno

Paris - Die Internationale Energieagentur (IEA) hat jetzt darauf hingewiesen, dass der rasant wachsende Energiebedarf für die Unterhaltungselektronik dramatische Auswirkungen haben könnte. Der Verbrauch in diesem Bereich werde sich bis 2013 auf 1.700 Terawatt-Stunden verdreifachen, erklärte die in Paris ansässige IEA in einem Bericht.

200 neue Atomkraftwerke

So viel Energie verbrauchen derzeit die Haushalte in den USA und Japan zusammen. Es müssten 200 neue Atomkraftwerke gebaut werden, nur um den Energiebedarf von Fernsehern, Computer und MP3-Playern zu befriedigen, die 2030 vermutlich angeschlossen werden. Die Kosten dafür würden auf 200 Milliarden Dollar (148 Mrd. Euro) pro Jahr steigen, erklärte die IEA.

Die Unterhaltungselektronik sei beim Energieverbrauch einer der am stärksten wachsenden Bereiche und zugleich auch derjenige, der am wenigsten geregelt sei, was die Energieeffizienz angehe, erklärte der Analyst Paul Waide von der IEA.

15 Prozent des Stromverbrauchs

Schon jetzt seien die elektronischen Geräte für 15 Prozent des Stromverbrauchs eines Haushalts verantwortlich, und der Anteil werde vermutlich deutlich steigen, erklärte die IEA. Im vergangenen Jahr seien weltweit 80 Milliarden Dollar für den Strombedarf von Fernseher, Computern und ähnlichem ausgegeben worden. Das größte Wachstum sei in den Entwicklungsländern zu erwarten, wo das Wirtschaftswachstum groß sei und es bisher nur wenige Nutzer derartiger Geräte gebe, erklärte Waide. Dies gefährde alle Bemühungen zur Reduzierung des Ausstoßes an klimaschädlichen Gasen.

Die IEA fordert, dass Stromsparfunktionen in den Geräten stärker als bisher genutzt werden. Wenn dies geschehe, könne auch der Ausstoß an Kohlendioxid (CO2), der durch die Geräte verursacht werde, stabil gehalten werden, erklärte die IEA. Wenn dies nicht geschieht, werde er sich hingegen auf rund eine Milliarde Tonnen CO2 verdoppeln. (APA/AP)