Bregenz/St.Pölten - Die Kritik an der EU-Wahlkampflinie der FPÖ seitens der Kirche reißt nicht ab. Der St. Pöltner Diözesanbischof Klaus Küng verurteilte am Mittwoch jede Instrumentalisierung der Religion für politische Zwecke und bedauerte den Missbrauch religiöser Symbole. Das Kreuz sei ein Zeichen des Heils und dürfe nicht als Ermutigung zur Aggression verwendet werden, hieß es aus dem Pressereferat der Diözese auf APA-Anfrage. Weiters hielt Küng fest: "Antisemitische Tendenzen zu wecken, ist absolut abzulehnen."

Der Kärntner Diözesanbischof Alois Schwarz wollte sich mit Verweis auf die Stellungnahme des Ökumenischen Rats der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) nicht äußern. Der Rat hatte sich "entschieden gegen jede Vereinnahmung des christlichen Glaubens auf Wahlplakaten" verwahrt.

Kritik aus Vorarlberger FPÖ

In der Debatte um den "religiösen" Wahlkampf der FPÖ musste Parteichef Heinz-Christian Strache am Mittwoch auch Kritik aus den eigenen Reihen einstecken. "Mich stört das gewaltig", bekannte Vorarlbergs FPÖ-Klubobmann Fritz Amann im Interview mit ORF Radio Vorarlberg. Man müsse zwar vor einer Islamisierung warnen, dies müsse aber mit den richtigen Worten und nicht mit Symbolik geschehen, so Amann.

Die Freiheitlichen hätten sich stets für die Trennung zwischen Kirche und Staat eingesetzt. Amann zeigte sich "als Katholik sehr erstaunt, dass man mit Religionssymbolik das Gegenteil von dem zu erreichen versucht, was man über Jahre eigentlich gelebt hat"."Antisemitische Tendenzen zu wecken, ist absolut abzulehnen". (APA)