Wien - Der Ausschluss eines Schülers aus der AHS Albertgasse in Wien-Josefstadt ist fix. Der entsprechende Beschluss der Disziplinarkommission sei nach juristischen Prüfungen durch den zuständigen Landesschulinspektor bestätigt worden, teilte Stadtschulrat-Sprecher Matias Meißner der APA am Freitag mit. Der betroffene Jugendliche war Ende April unter jenen Schülern, die während einer Klassenfahrt nach Auschwitz durch kolportierte antisemitische Äußerungen und Störaktionen Aufmerksamkeit erregt hatten.

Der Schul-Ausschluss trete ab Montag in Kraft, hieß es. Argumentiert wird der Schulverweis mit einer vorgefallenen körperlichen Attacke gegen einen Schüler einer anderen Schule, der sich ebenfalls unter den Besuchern des ehemaligen Konzentrationslagers befunden hatte. Der Gymnasiast sei bereits in der Vergangenheit durch ähnliche Vorfälle aufgefallen, begründete Meißner die Entscheidung der Behörde. Man werde dem Schüler nun anbieten, die Hilfe der Schulpsychologie in Anspruch zu nehmen, um gemeinsam die Gründe für sein Verhalten zu erörtern.

Zudem wurden gegenüber fünf weiteren Schülern "Rügen" ausgesprochen. Den drei Lehrern, die an der Klassenfahrt teilgenommenen hatten, wurde eine "Belehrung" seitens des Landesschulinspektors in Aussicht gestellt - was auch im Personalakt vermerkt wird. Die Schritte basieren auf einem Prüfbericht, den der Stadtschulrat erstellte, nachdem der Veranstalter der Reise, der Verein Morah, gegenüber einzelnen Schülern aus der AHS Albertgasse entsprechende Vorwürfe erhoben hatte. (APA)