Wien - Ein dem österreichischen Botschafter in Rumänien, Martin Eichtinger, zugeschriebener Bericht vom 14. Mai an das Wiener Außenministerium könnte laut rumänischen Medien zur Ausweisung von drei Diplomaten der russischen Botschaft aus Rumänien geführt haben. Informationen über den der österreichischen Botschaft zugeschriebenen Bericht waren nach einem Treffen des rumänischen Präsidenten Traian Basescu mit EU-Botschaftern in die rumänische Presse durchgesickert und dort veröffentlicht worden.

Bei der Begegnung soll Basescu angeblich gesagt haben, dass die Beziehungen Rumäniens zu Russland durch die Spionageaffäre um den rumänischen Unteroffizier Floricel Achim und die Ausweisung der drei russischen Botschaftsangestellten beeinträchtigt seien. Der rumänische Außenminister Cristian Diaconescu war am Donnerstag laut rumänischer Nachrichtenagentur Rompres zu keinem Kommentar über die Ausweisung der drei russischen Botschaftsmitarbeiter und den in der rumänischen Presse zitierten Bezug zur österreichischen Botschaft bereit.

"Laufende Ermittlungen"

Aus Außenministeriumskreisen in Wien hieß es am Freitag, man könne vorerst weder bestätigen noch dementieren, dass der Bericht aus der österreichischen Botschaft in Bukarest stamme. "Aufgrund laufender Ermittlungen zu dem Vorfall", könne man im Augenblick keine weiteren Angaben zu der Angelegenheit machen. Bedauern wurde allerdings über das öffentliche Bekanntwerden des Dokuments geäußert. Gleichzeitig hieß es in den Kreisen, dass kein Bezug zwischen der Ausweisungsaffäre und dem der österreichischen Botschaft zugeschriebenen Bericht herstellbar sei.

Rumänische Medien hatten nämlich berichtet, die drei ausgewiesenen Russen könnten in den Spionagefall um den Rumänen Achim verwickelt sein. Der 41-jährige Mitarbeiter des Verteidigungsministeriums soll geheime Dokumente über militärische Kommunikationssysteme sowie NATO-Karten und Verteidigungspläne an den Bulgaren Petar Marinow Sikolow (Zikolov) verkauft haben. Über diesen gelangten die brisanten Unterlagen dann angeblich in die Hände ukrainischer und russischer Geheimagenten. (APA)