Bild nicht mehr verfügbar.

Rund 2.000 der 230.000 Studierenden haben die Möglichkeit des E-Votings genutzt.

Foto:APA/Hochmuth

"Hier wirst du aktiviert", hieß es auf Plakaten an den Universitäten vor der ÖH-Wahl. In einer Aktion des Wissenschaftsministeriums wurden 11.400 Kartenlesegeräte an die Studierenden ausgeteilt. Bis zuletzt versuchte man in Werbe-Aktionen die elektronische Stimmabgabe zu propagieren. Verbunden damit war die Aktivierung der E-Card als Bürgerkarte, somit hatten zumindest diese Studierenden alle Vorraussetzungen - zumindest technischer Natur - um an der Premiere der elektronischen Distanzwahl teilzunehmen.

2.161 StudentInnen - also weniger als 25 Prozent der Kartenlesegeräteempfänger -  haben in den letzten Tagen ihre Stimme mittels elektronischem Verfahren abgegeben. Zum Vergleich: Bei der klassischen Urnenwahl liegt bei der ÖH-Wahl die Wahlbeteiligung in den letzten Jahren konstant bei 30 Prozent. Natürlich können die Studierenden, die nicht von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht haben, ihre Stimme kommende Woche abgeben. Insgesamt haben sich somit ungefähr ein Prozent aller Studierenden am E-Voting beteiligt.

150 Euro Kosten pro abgegebener Stimme

Konservativ gerechnet - das Ministerium geht von mehr als 300.000 Euro Kosten insgesamt aus - bedeutet dies 150 Euro Kosten pro abgegebener Stimme. Kritiker - wie Hans Zeger von der ARGE Daten - gehen von weit höheren Kosten aus, rechnet man die Arbeit von Ministeriumsangehörigen, Universitätbediensteten und Angestellten des Bundesrechnungszentrums realistisch in die Kalkulationen ein.

Trotz aller Mängel - wie falscher oder fehlender Bezeichnungen von Studierendenlisten - will Wissenschaftsminister Johannes Hahn an seinem Projekt auch in Zukunft festhalten: "Die Premiere ist technisch einwandfrei gelaufen, mehr als 2.000 Studierende haben das Angebot genutzt. Ich hoffe, irgendwann wird es zur Normalität", sagte Hahn im Gespräch mit dem STANDARD am Freitag. (seb/ derStandard.at)