Derselbe oder der gleiche? Der gleiche Name kann mehreren Menschen zu eigen sein; doch aus dem gleichen Namen sollte man nicht auf dieselbe Person schließen. Wir sprechen von Helmut Kramer und Helmut Kramer. Einer von beiden schrieb am vergangenen Samstag einen Gastkommentar über Österreichs Verhältnis zur EU, wir präsentierten den anderen.

Es geht ums Bild: Präsentiert wurde der Exleiter des Wirtschaftsforschungsinstituts, der ja auch einige universitäre Erfahrung hat. Geschrieben hat aber Universitätsprofessor Dr. Helmut Kramer, der 1981 eine Professur am Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien angetreten hatte, worin sich zeigt: Es geht uns um Inhalte, Namen sind – manchmal fatalerweise – zweitrangig. Zum Beweis: Das hat auch Wiens Kinder- und Jugendanwalt Dr. Anton Schmid erfahren. Anfang Mai haben wir ihn zum Arnold gemacht.

An unserem Bemühen kann dabei kein Zweifel bestehen, wir korrigieren sogar zu viel. Im Album wurde aus der Besprechung des „Fackel Schimpfwörterbuchs“, ein Fehler herausoperiert, auf den der Autor explizit aufmerksam machen wollte, indem er „(sic!)“ dahintersetzte. Die Buchhändler-Ju_ry hatte geschrieben, das Werk besteche „durch kompakte, durchdachte Übersichtlichkeit und dem Leitsystem aus Farbe und Typographie“. Unseren Augen ist der Fallfehler nicht entgangen, dem wurde durch das ersetzt. Das „(sic!)“ blieb sinnentleert stehen.

Manchmal wird eben zu viel an den Texten gefeilt. Der Informatiker Erich Neuwirth erfuhr das an einem Kommentar zum E-Voting: Man kann einem Stimmenergebnis nicht vertrauen oder misstrauen, das macht keinen Unterschied. Auf der Suche nach der besten Wortwahl wurde umformuliert – herausgekommen ist, man könne dem Stimmenergebnis nicht misstrauen. Der Fehler wurde während des Druckvorganges behoben. Es fällt ja alles auf, darauf kann man vertrauen. (Otto Ranftl, Leserbeauftragter/DER STANDARD, Printausgabe, 23.5.2009)