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Großer Empfang für Nicolas Sarkozy

Foto: AP / Eric Feferberg

Paaris - Frankreich weiht am Dienstag seine erste Militärbasis am Persischen Golf ein. Staatspräsident Nicolas Sarkozy werde dazu am Montagabend in den Vereinigten Arabischen Emiraten eintreffen, teilte der Elysée-Palast am Freitag in Paris mit. Der Marinestützpunkt liegt an der Straße von Hormuz, durch die 40 Prozent des gesamten Erdöls weltweit transportiert wird und in der es schon mehrfach zu Zwischenfällen mit der iranischen Marine kam. Bei seinem Besuch wird Sarkozy am Dienstag auch den Startschuss für den Bau eines Ablegers des Louvre-Museums in Abu Dhabi legen.

Frankreich und die Emirate hatten den Bau der Militärbasis bei einem Besuch Sarkozys im Jänner 2008 vereinbart. Auf ihr sollen 400 bis 500 französische Soldaten aller drei Waffengattungen stationiert werden. Es ist der erste Stützpunkt, den die Armee seit Ende der Kolonialzeit außerhalb Frankreichs eröffnet. Nach der Einweihung am Dienstagvormittag besucht Sarkozy am Nachmittag auch den Luftwaffenstützpunkt Al-Dhafra, auf dem neben US- auch französische Kampfflugzeuge stationiert sind.

Emirate wollen französische Kampfjets

Der französische Militärflugzeugbauer Dassault Aviation verhandelt mit den Vereinigten Arabischen Emiraten über den Kauf von Kampfjets des Typs "Rafale". Ein Konzernsprecher bestätigte am Samstag einen entsprechenden Medienbericht und erklärte, die Gespräche gestalteten sich als sehr komplex und würden noch eine Weile dauern. Es wäre das erste Mal, dass Dassault Militärflugzeuge an einen ausländischen Interessenten verkauft.

Die Zeitung "Le Parisien" hatte zuvor berichtet, Frankreich wolle den Verkauf von 60 "Rafale"-Jets für sechs bis acht Milliarden Euro absegnen. Präsident Nicolas Sarkozy wolle sich bei seinem Besuch in Abu Dhabi am Montag und Dienstag persönlich für das Geschäft einsetzen. Wie die Zeitung unter Berufung auf eine mit den Verhandlungen vertraute Person weiter berichtete, hat Dassault die "Rafale" verbessert, um potenzielle Käufer zu überzeugen. Die "Rafale" ist Frankreichs anspruchvollstes Kampfflugzeug. Bisher ist es Dassault nicht gelungen, ausländische Käufer dafür zu finden, da sich viele Länder für preiswertere, technisch einfachere Modelle entschieden haben.

Der "Louvre Abu Dhabi" soll im Jahr 2012 fertig sein. Das Emirat zahlt 400 Millionen Euro für die Nutzung des Markennamen des berühmten Pariser Museums und hunderte Kunstwerke, die von diesem zwischen sechs Monate und zwei Jahre lang an den Wüstenstaat ausgeliehen werden. Den Auftrag für den in Frankreich hoch umstrittenen Bau des Ablegers bekam der französische Stararchitekt Jean Nouvel, der unter anderem das Institut du Monde Arabe und das neue Museum am Quai Branly in Paris entwarf. (APA)