Washington/New York - In den USA steht eine weitreichende Reform des Kreditkartenwesens bevor. Am Freitag unterzeichnete US-Präsident Barack Obama ein Gesetz, dass die Gebühren und Zinsen für Kreditkarten begrenzen soll. Mit dem Gesetz tritt das erste große Reformvorhaben zur Regulierung der Finanzbranche in Kraft, die sich Obama im Kampf gegen eine neue Kreditkrise auf die Fahnen geschrieben hat.

Obama sprach von Reformen, die nach gesundem Menschenverstand die Verbraucher schützen sollten. Das Vorhaben stellt einen Sieg für Obamas Demokraten dar, die damit die rezessionsgeplagten Amerikaner entlasten wollen. Viele US-Bürger haben sich in den vergangenen Jahren über Gebühren- und Zinserhöhungen sowie aggressives Marketing der Branche geärgert. Das Gesetz dürfte nun die Gewinne von Kreditinstituten wie Citigroup, Bank of America und JPMorgan Chase schmälern.

Kreditkartenunternehmen warnen dagegen, dass das neue Gesetz den Kreditfluss zu den Verbrauchern bremsen könnte. Schließlich sei es für die Institute nun schwieriger, die Zinsen dem Risikoniveau der Kreditkartenkunden anzupassen. Obama hatte Vertreter der größten Unternehmen der Branche wie auch American Express bei Unterredungen im Weißen Haus zu Reformen aufgefordert. Er hatte aber auch zugesichert, dass der Kreditkartenmarkt erhalten bleiben solle.

Unterdessen teilte JPMorgan Chase mit, für einen Großteil seines von der kollabierten Sparkasse Washington Mutual (WaMu) übernommenen Kreditkartengeschäfts künftig Visa statt MasterCard zu beauftragen. Analysten zufolge bedeutet der Verlust des WaMu-Geschäfts vor allem einen Rückschlag für MasterCard. (APA/Reuters)