Wien - US-Präsident Barack Obama hat den jüngsten nordkoreanischen Atomtest als "Bedrohung für den internationalen Frieden" bezeichnet. Obama kündigte in einer am Montag in Washington veröffentlichten Erklärung eine Reaktion der internationalen Gemeinschaft an. Das Vorgehen Pjöngjangs sei zwar keine Überraschung, aber "Grund zu tiefer Besorgnis für alle Nationen". "Nordkoreas Versuche, Atomwaffen zu entwickeln, ebenso wie sein ballistisches Raketenprogramm stellen eine Bedrohung für den internationalen Frieden und die internationale Sicherheit dar", hieß es in der Erklärung.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow kündigte für den Abend (22.00 Uhr MESZ) eine Dringlichkeitssitzung des UNO-Sicherheitsrates zu dem Atomtest an. Lawrow äußert sich in einer Erklärung aus Beirut "beunruhigt", wie mehrere russische Nachrichtenagenturen meldeten.

Teststopp-Behörde: "Ernster Verstoß"

Auch die UN-Behörde zur Überwachung des internationalen Atomwaffen-Teststoppabkommens (CTBTO) hat am Montag den Atomwaffentest verurteilt, den Nordkorea nach eigenen Angaben unternommen hat. Die Explosion sei eine "Bedrohung der internationalen Sicherheit und des Friedens", sagte CTBTO-Chef Tibor Toth in einer in Wien veröffentlichten Erklärung. Der Test sei ein "ernster Verstoß" der im Internationalen Teststopp-Abkommen festgelegten Normen und müsse deshalb "weltweit scharf verurteilt" werden.

Die CTBTO wurde als UN-Organisation mit Sitz in Wien in den 1990er Jahren eingerichtet, um die Einhaltung des internationale Atom-Teststoppabkommens zu überwachen. Allerdings ist dieses Abkommen bis heute noch nicht in Kraft, da mehrere wichtige Staaten - darunter die USA - es bisher noch nicht ratifiziert haben. (APA/dpa)