Zehn Tage ohne Fernsehen, Computer und Spielkonsole - dieser Herausforderung stellen sich ab Dienstag 454 Schüler an zwei Straßburger Grundschulen. Bis einschließlich 4. Juni wollen sie die Zeit vor dem Bildschirm durch andere Aktivitäten ersetzen, etwa Sport treiben, Musik machen oder auch lernen, wie man ein Fahrrad repariert. Auch Besuche bei der Feuerwehr, Ausflüge mit Picknick und Einkaufen auf dem Markt stehen auf dem Programm.

Unterstützung

Geleitet wird die Initiative vom Straßburger Institut Eco-Conseil, das unter anderem Fortbildungskurse im Bereich Umweltschutz und nachhaltige Entwicklung anbietet. Unterstützt wird die Aktion von den Lehrern der rund 20 teilnehmenden Klassen und örtlichen Vereinen. Sie bieten den zwischen sieben und zehn Jahre alten Kindern in der schulfreien Zeit, einschließlich am Wochenende, zahlreiche Aktivitäten an.

Auch Eltern machen mit

Eine wichtige Rolle spielen auch die Eltern, die sich ebenfalls verpflichtet haben, zehn Tage lang keinen Bildschirm anzuschalten. Ziel sei es vor allem, die Kinder zum Nachdenken zu bewegen, erläutert Serge Hygen vom Eco-Conseil. "Sie sollen sich über ihren Umgang mit Computerspielen und Fernsehen bewusst werden und entdecken, dass es Tausend interessante Alternativen gibt."

Weniger Streit

Eine erste Aktion dieser Art hatte Eco-Conseil vor einem Jahr an einer Schule in einem Straßburger Sozialwohnungsviertel lanciert. Daran waren an die 250 Kinder und ihre Eltern beteiligt, die das Experiment überwiegend positiv bewerteten: Zwei Drittel von ihnen stellten fest, dass es in der bildschirmfreien Zeit weniger Streit zu Hause gab; 85 Prozent gaben an, sie hätten besser geschlafen. Die Kinder hatten damals an die 500 Briefe erhalten, die sie zum Durchhalten ermutigten. Selbst aus den USA und Australien seien Botschaften eingegangen, berichtet Hygen. (APA/AFP)