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Tobias Moretti sieht "eine absurde Sinnfälligkeit" darin, dass die Freiheit sich immer wieder selbst sprenge.

Foto: EPA/Rolf Haid

Innsbruck - Eine "literarisch-musikalische Collage" ist die Produktion unter der Federführung von Tobias Moretti, des in New York lebenden Tiroler Jazztrompeters Franz Hackl, der Flötistin Julia Moretti und dem Originalklang-Orchester "moderntimes_1800". Am Dienstag feiert das Auftragswerk anlässlich des Gedenkjahres 2009 in Innsbruck seine szenische Premiere im Congress Innsbruck, die gleichzeitig auch Derniere ist. Es handelt sich um die einzige Aufführung in Österreich. Am 17. Dezember wird es zudem im Bozner Auditorium in Südtirol gezeigt.

Moretti und seine Künstlerkollegen wollen in dieser Produktion den inflationär gebrauchten Worten von Freiheit und Identität eine "Essenz der inneren Haltung und künstlerischen Reflexion zu diesem Thema entgegensetzen, denn nur so können diese Begriffe auch real nach außen wirken," sagte Moretti bei der Pressekonferenz am Montag in Innsbruck. Er sehe "eine absurde Sinnfälligkeit" darin, dass die Freiheit sich immer wieder selbst sprenge.

Ideen gegenüberstellen und Grenzen überschreiten

Aus themenbezogener Literatur und Musik erarbeiteten die am Projekt Beteiligten - auch Raoul Schrott lieferte Textbeiträge - eine "literarisch-musikalische Collage", die verschiedenste Ideen gegenüberstellen und Grenzen überschreiten soll. Improvisation spiele dabei eine wichtige Rolle. Zeitlose literarische Fragmente werden mit Musik unter anderem von Beethoven, den böhmischen Brüdern Vranitzk, Antonio Salieri und Anton Eberl verknüpft.

Auch Trompeter Franz Hackl komponierte zwei Stücke für das Orchester. Es sind Bearbeitungen von Hofer-Liedern wie "Ach Himmel, es ist verspielt" oder "Im Schatten der Lunte". Hackl dazu: "Es imponiert mir enorm, wie hier gearbeitet und probiert wird, immer alles auf volles Risiko. Das Musizieren auf Originalinstrumenten, wie es das Orchester moderntimes_1800 pflegt, birgt mehr Freiheiten und mehr Klangfarben. Es ist ein Arbeiten ohne Netz!" (APA)