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Elena Basescu hat einen klingenden Namen und keinen Genierer.

Foto: Standard/Archiv

Bukarest - Elena Basescu, alias "EBA", wie sie sich auf ihrem Blog abkürzt, braucht als Tochter des rumänischen Präsidenten Traian Basescu für die Europaparlamentswahl am 7. Juni keine Image-Kampagne. Man kennt sie. Allerdings gelang es der 28-Jährigen in den drei Jahren ihrer politischen Laufbahn, eher durch Peinlichkeiten aufzufallen. Laut einer Umfrage kann sie dennoch mit sechs Prozent der Wählerstimmen rechnen. Und dies auch, nachdem sie nach Nepotismus- und Inkompetenzvorwürfen im März aus der von ihrem Vater aufgebauten Liberaldemokratischen Partei (PDL) austrat.

Modisch-knapp bekleidet, mit geglätteten Haaren, vollen Lippen, viel Schminke und einem teuren Geländewagen, wird sie oft als "Barbie-Kandidatin" belächelt. Schlagzeilen machte sie als Fotomodell, Nachtklubbesucherin oder mit der Trennung von ihrem Freund, dem Sohn eines politischen Rivalen ihres Vaters.

Elena Basescu studierte Wirtschaft an einer Privatuniversität mit nicht gerade gutem Ruf und frisierte ihren Lebenslauf mit der Behauptung auf, dass sie zwei Jahre an einer amerikanischen Universität verbracht und dort einen Abschluss gemacht habe. Die Presse fand heraus, dass es zwei Teilzeitsemester gewesen waren und dass sie kein Diplom erhalten hatte. Ihre Abschlussarbeit schrieb sie über öffentliche Kommunikation bei Wahlkampagnen am Beispiel der Wahlkampfstrategie ihres Vaters.

Politisch aktiv wurde sie 2005, als sie in die PDL eintrat und später zur Generalsekretärin der Jugendorganisation gewählt wurde. Nur zwei Stimmen fielen auf ihren Gegenkandidaten, der ihr Nepotismus vorgeworfen hatte. Bei den aktuellen Europa-Parlamentswahlen verlor die Partei seriöse Listenführer wie die bekannte Analytikerin Alina Mungiu-Pippidi, die ihre Kandidatur zurückzog, weil ihre Forderung, parteiintern Qualitätskriterien für die Kandidatenauswahl zu befolgen, unbeachtet blieb.

Für Empörung sorgt auch Elena Basescus Anstellung bei der Firma Luxten, die 1997, als ihr Vater Transportminister war, den 15-jährigen Auftrag für die öffentliche Beleuchtung Bukarests erhielt. Nach eigenen Angaben verdient sie dafür, dass sie dort vier Stunden am Tag "irgendwelche Daten in den Computer eingibt" , etwa 1800 Euro monatlich - ungefähr das Zehnfache dessen, was jemand mit einem anderen Nachnamen für denselben Job bekommen würde.

Die Satirezeitschrift "Academia Catavenc" rief zu einer Unterschriftenaktion für Frau Basescu auf. Man konnte "aus Dummheit", "zum Spaß", "aus Angst vorm Papa" oder mit der Begründung "warum nicht?" unterschreiben. Sie selbst wirbt mit Kindheitsfotos, die sie auf den Schultern ihres Vaters sitzend zeigen. Nach ihren politischen Stärken befragt, antwortet sie: "Ich glaube, es sind einige, aber wenn ich sie ihnen sage, werden sie wahrscheinlich sagen, ich würde angeben." (Laura Balomiri/DER STANDARD, Printausgabe, 26.5.2009)