Moskau - Zwischen Russland und der Ukraine droht ein neuer Gasstreit: "Was die Bezahlung der Gaslieferung für Mai angeht, betrachten wir die Lage als sehr, sehr schwierig", sagte der Chef des russischen Energieriesen Gazprom, Alexej Miller, nach Angaben von russischen Nachrichtenagenturen am Montag. Sollte der ukrainische Versorger Naftogas nicht fristgerecht zahlen, "hätte Gazprom alle Gründe, um in Zukunft eine Vorauszahlung von hundert Prozent zu verlangen", ergänzte Miller. Russlands Präsident Dmitri Medwedew hatte bereits am Freitag Zweifel an der Zahlungsfähigkeit der Ukraine geäußert.

Gazprom hatte zuletzt im Jänner nach einem Streit über offene Rechnungen und die Höhe des Gaspreises die Lieferungen an die Ukraine eingestellt. Da eine wichtige Pipeline durch das Land verläuft, hatte der Gasstreit auch Folgen für Europa: In Südosteuropa waren einige Staaten vollkommen von der Gasversorgung abgeschnitten. Die Mitgliedstaaten der Europäischen Union beziehen rund 40 Prozent ihres importierten Gases aus Russland, rund 80 Prozent davon werden über die Ukraine geliefert. (APA)