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Handelsminister Abdel Falah al-Sudani musste zurücktreten

Foto: Reuters/Waguih

Bagdad - Der unter Korruptionsverdacht stehende irakische Ex-Handelsminister Abdel Falah al-Sudani ist bei dem Versuch gefasst worden, sich ins Ausland abzusetzen. Nach Angaben des Antikorruptionsausschusses des Parlaments war der Ex-Minister am Samstag bereits an Bord einer Maschine von Bagdad in Richtung Vereinigte Arabische Emirate (VAE). Das Flugzeug sei jedoch auf Aufforderung der Flugsicherheitsbehörde wieder nach Bagdad zurückgekehrt, wo Sudani am Flughafen festgenommen wurde.

Sudani war am Montag wegen Korruptionsvorwürfen zurückgetreten. Er gehört einem der Flügel der konservativen schiitischen Dawa-Partei von Premier Nuri al-Maliki an. Ihm wird unter anderem Unterschlagung im Zusammenhang mit dem "Öl-für-Lebensmittel"-Programm vorgeworfen, das die UNO 1995 wegen des irakischen Überfalls auf Kuwait 1990 aufgelegt hatte. Abgeordnete hatten den Minister im Parlament zwei Tage zu den Vorwürfen befragt. Der Vorsitzende des zuständigen Parlamentsausschusses, Sabah al-Sadi, sagte, die Antworten des Ministers seien nicht befriedigend gewesen.

Das Öl-für-Lebensmittel-Programm sollte es dem Regime des damaligen Diktators Saddam Hussein ermöglichen, trotz der nach dem Golfkrieg 1991 verhängten internationalen Sanktionen begrenzte Mengen von Erdöl zu exportieren, um Lebensmittel und Medikamente für die irakische Bevölkerung zu kaufen. Dabei kam es zu massiver Korruption.

Schießerei im Ministerium

Ende April waren bereits zwei Brüder des Ex-Ministers festgenommen worden. Zuvor wurde der Sprecher des Politikers nach einer Schießerei im Ministerium verhaftet. Sieben weiteren verdächtigen Ministeriumsbeamten gelang die Flucht. (APA)