Die Behörden in Mexiko, den USA und Kanada haben am Montag insgesamt weitere fünf Todesfälle im Zusammenhang mit der Schweinegrippe bestätigt. Drei Tote gab es in Mexiko, wo die Krankheit nunmehr 83 Menschenleben gefordert hat.

In den USA starb ein Mensch im Großraum Chicago, der nach Angaben der Behörden vor der Infektion bereits weitere Erkrankungen gehabt habe. Damit stieg die Zahl der Schweinegrippe-Toten in den USA auf zwölf.

Im kanadischen Toronto wurde der Tod eines Mannes gemeldet, der neben der Infektion mit dem Schweinegrippe-Virus eine chronische Erkrankung hatte. Es werde untersucht, welche Rolle das Virus bei dem Tod des 44-Jährigen gespielt habe, hieß es. Ende April starb eine 39-jährige Frau aus Alberta, die ebenfalls chronische Beschwerden hatte. Eine Autopsie ergab keine Klarheit darüber, ob die Schweinegrippe-Infektion für ihren Tod mitverantwortlich war.

Erstmals wurde am Montag ein Fall von Schweinegrippe aus Puerto Rico gemeldet. Der 39 Jahre alte Mann habe sich offenbar auf einer Schiffsreise angesteckt, hieß es.

Millionenschwere Tourismuskampagne in Mexiko

Mexiko will mit einer millionenschweren Werbekampagne der wegen der Schweinegrippe schwer angeschlagenen Tourismusindustrie wieder auf die Beine helfen. Eingeplant sind insgesamt 90 Millionen Dollar (64,2 Mio. Euro), wie Präsident Felipe Calderon am Montag mitteilte. Unter anderem sollen Anzeigen mit Opernstar Placido Domingo und der Golferin Lorena Ochoa geschaltet werden. Der Tourismus ist die drittwichtigste Quelle ausländischer Einkünfte für Mexiko. Aus Angst vor der Schweinegrippe bleiben derzeit allerdings Urlauber aus.

Dem ersten mit dem Schweinegrippe-Virus infizierten Menschen in Mexiko soll ein Denkmal gesetzt werden. Die Bronzestatue des fünf Jahre alten Edgar Hernandez, der die Krankheit überlebte, solle ein Symbol der Hoffnung sein, erklärte ein Sprecher des mexikanischen Staates Veracruz. Die Skulptur wird in einem Park von La Gloria aufgestellt, dem Heimatdorf des Buben. Bei Hernandez war erstmals das Schweinegrippe-Virus nachgewiesen worden, das nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO mittlerweile weltweit mehr als 12.500 Menschen infiziert hat.

Nach der Erkrankung zweier Kinder an Bord eines australischen Kreuzfahrtschiffes müssen die mehr als 2.000 Passagiere eine Woche lang in Quarantäne. Alle müssten nach der Ankunft in Sydney entweder bei sich zu Hause oder im Hotel bleiben, teilte der Chef der zuständigen Gesundheitsbehörde, Kerry Chant, am Dienstag in der australischen Metropole mit. (APA)