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Die Bewohner von Christiana beanspruchten ein Gewohnheitsrecht auf das seit 1971 genutzte Land und verloren den Prozess

Foto: AP/Jens Dige

Kopenhagen - Nach mehr als 30 Jahren soll die autonome Siedlung Christiana in Kopenhagen abgerissen werden. Ein dänisches Gericht hat den rund 900 Bewohnern das Bleiberecht in den besetzten Häusern eines ehemaligen Marinestützpunkts abgesprochen. Damit wurde der Kampf der Autonomen gegen die Abrisspläne der Regierung am Dienstag beendet. Die Klage der Autonomen wurde damit abgewiesen.

Man habe mit dieser Entscheidung gerechnet, erklärte Christiana-Sprecher Thomas Ertman. Er strebt ein Berufungsverfahren vor dem Obersten Gerichtshof Dänemarks an. Peter Christensen, Führungsmitglied der rechtsliberalen Regierungspartei Venstre begrüßte indessen das Urteil: "Niemand in Dänemark steht über dem Gesetz, auch nicht die Bewohner von Christiana.

Die Geschichte des autonomen Bezirks begann 1971. Hippies besetzten den verlassenen Marinestützpunkt aus dem 18. Jahrhundert . 2004 kündigten die Behörden einen Abriss des Viertels an. Vorgeblich sollte der mehr oder weniger offene Drogenhandel in der sogenannten Freistadt unterbunden werden. Die Bewohner zogen geegn den Abriss 2006 vor Gericht. Sie beanspruchten ein Gewohnheitsrecht auf das genutzte Land. In den folgenden Jahren kam es im Zusammenhang mit der geplanten Räumung wiederholt zu Protestkundgebungen und Straßenschlachten mit der Polizei. (APA/AP)