Frankfurt - Ähnlich wie bei der Bahn und der Telekom seien auch bei dem Finanzinstitut Nachforschungen über das Umfeld einzelner Mitarbeiter angestellt worden, schreibt das "Handelsblatt" ("HB"/Dienstag-Ausgabe) unter Berufung auf Unternehmenskreise. Betroffen sein könnten selbst Vorstandsmitglieder, heißt es weiter.

Keinesfalls seien aber alle Mitarbeiter ausgespäht worden, auch Journalisten und Aufsichtsräte sollen nach dem bisherigen Stand der Untersuchungen nicht betroffen sein. Anlegerschützer erwarten, dass Vorstandschef Josef Ackermann auf der Hauptversammlung der Deutschen Bank an diesem Dienstag auch zu diesem brisanten Thema Stellung nimmt.

Das Kreditinstitut selbst hatte am Freitag nur knapp mitgeteilt, dass es möglicherweise Verstöße in der Abteilung Konzernsicherheit gegeben habe. Kundendaten, das versicherte die Deutsche Bank, seien aber nicht betroffen. Die Finanzaufsicht BaFin ermittelt bereits. Hessens oberste Datenschützerin Renate Hillenbrand-Beck forderte im "Handelsblatt", dass die Bank spätestens bis übernächste Woche einen schriftlichen Bericht zu der Datenaffäre vorlegen solle. Sollte sich der Skandal ausweiten, wolle man den Bericht früher haben, sagte sie.

Die Zeitung schreibt unter Berufung auf Finanzkreise, es gehe um eine "einstellige Zahl von Fällen" im Inland, in denen die interne Konzernsicherheit zu weit gegangen sei. Die Vorwürfe sollen die Jahre 2006 und 2007 betreffen. Möglicherweise seien dabei auch gesetzliche Anforderungen verletzt worden. Die Deutsche Bank selbst hatte von "wenigen Verstößen" gesprochen. (APA)