Im Wienerwald steht ein Baum, der sich von den anderen ringsherum abhebt: Er ist immer besonders früh dran. Die auf den wohlklingenden und verheißungsvollen Namen "Primavera" (italienisch für Frühling) getaufte Buche ist sozusagen die Primel unter den Bäumen des Kasgrabens im Wienerwald. Sie ist immer die erste, die in den Saft schießt. Sobald die Tage länger werden, gibt das Licht den Bäumen das Frühlingssignal. Dann beginnen sie, mit den Wurzeln aus dem Boden Wasser anzusaugen, so dass es im Stamm hörbar gluckst und rauscht. Mit dem Ansteigen der Temperaturen erblühen die Knospen, die Blätter entrollen sich, und der Baum präsentiert sich in saftigem Grün. Für Siebenschläfer und Haselmaus ist der Saft die erste Nahrung nach dem Winterschlaf. Sie benagen die Rinde von Buchen und trinken den nahrhaften und süßen Frühlingssaft. In der Pharmazie wiederum wird die Flüssigkeit zum Beispiel zur Herstellung von Extrakten verwendet. Hase und Reh erfreuen sich an den ersten Blättern und Trieben, die besonders viel Eiweiß und Stärke enthalten. Im Herbst stellen die Bäume ihre Aktivitäten nein, verlieren ihre Blätter, winters ruhen sie, bevor im Frühling der Kreislauf von Neuem beginnt-und "Primavera" wieder die Pole-Position einnimmt.
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Der Frühling ist eine Buche
Nach den langen, harten Wintertagen tut es der Seele gut, die ersten zartgrünen Triebe der Bäume zu sehen und das Erwachen der Natur zu verfolgen
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