Mit ungewohnten Szenerien hat man derzeit bei Wanderungen in den Kremstälern des südlichen Waldviertels zu rechnen. Vor allem der Abschnitt der Kleinen Krems zwischen Zwickl und dem Burgfelsen von Hartenstein - mit der berühmten Gudenushöhle - hat sich total verändert. Der Grund dafür ist das Hochwasser vom Juni 2008. Innerhalb von wenigen Stunden schwoll die Krems um 1,70 m an und riss alles mit, was sich ihnen in den Weg stellte; auch einen Teil der Wanderwege. Der kleine Stausee am Zwickl, dem Zusammenfluss von Großer und Kleiner Krems ist nun mit Geröll gefüllt.
Die Routen entlang der Kleinen und Großen Krems sind wieder begehbar, trotzdem gibt es Beschränkungen. Der Zugang zum Steinernen Stadel und zur Eichmayerhöhle ist durch einen Erdrutsch verlegt, weshalb Ersatzrouten zur Schusterlucke und zur Teufelsrast angelegt wurden. Auch der Steg vom linken Ufer der Kleinen Krems zur Gudenushöhle ist nicht wieder hergestellt, weshalb man sich mit einer Betrachtung der Eingänge aus einiger Entfernung zufrieden geben muss. Die Informationstafel wurde aber erneuert. In der Höhle fand man die einzigen Spuren des Neandertalers in Österreich.
Wenn man den Wotansfelsen in die Runde einbezieht, erlebt man einen grandiosen Tiefblick, der allein die Tour rechtfertigt. Man schaut auf den Zwickl und erblickt am oberen Rand der steilen Hänge die Ortschaften Albrechtsberg und Nöhagen. Romantisch ist auch der Weg an den Ufern der Großen Krems unterhalb der Roten Wand.
Die Route: Am Westrand von Felling, nahe dem Schloss, zweigt bei einer Kapelle die gelbe Markierung nach links in die Felder. Man ignoriert die erste blaue Abzweigung und wählt später die nach rechts führende blaue Markierung, um nach einer Dreiviertelstunde den Wotansfelsen zu erreichen. Zurück zur gelben Markierung und hinunter zum Zwickl. Eine halbe Stunde ab Wotansfelsen.
Für den Abstecher entlang der Kleinen Krems zur Gudenushöhle und zurück braucht man eine Dreiviertelstunde. Nun folgt man vom Zwickl der roten Markierung die Große Krems aufwärts, quert mehrmals auf Stegen den Fluss und erreicht kurz vor dem Abstieg nach Brauhaus eine Abzweigung. Man hält sich rechts - rot markiert - und kehrt über die Hochfläche nach Felling zurück. Ab Zwickl 2½ h. (Bernd Orfer/DER STANDARD/Printausgabe/30./31.5.2009)