Seoul - Die "Proliferation Security Initiative" (PSI) ist ein weltweites Netzwerk von Staaten zum Schutz gegen die Verbreitung (Proliferation) von Massenvernichtungswaffen. In der Vergangenheit konnten sich Staaten und Organisationen wiederholt Komponenten zur Herstellung von atomaren, biologischen oder chemischen Waffensystemen beschaffen. Die Staatengemeinschaft befürchtet, dass Länder wie Nordkorea Waffensysteme an andere Staaten oder Terrorgruppen weitergeben, um an dringend benötigte Devisen zu kommen.

Auf Initiative der USA einigten sich 2003 mehrere Länder auf Strategien, um den illegalen Transport von Waffen durch die Kontrolle von Schiffen und die Beschlagnahmung der Güter zu verhindern. Die Internetseite des US-Außenministeriums führt 94 Staaten als Teilnehmer an.

PSI sieht den Austausch von Informationen über den Transport von Massenvernichtungswaffen und praktische Übungen vor, bei der die Zusammenarbeit beim Abfangen verdächtiger Ladungen trainiert wird.

Die südkoreanische Regierung hatte am gestrigen Dienstag entschieden, sich PSI anzuschließen, was scharfe Reaktionen Nordkoreas hervorrief. In einer von der amtlichen Nachrichtenagentur KCNA veröffentlichen Erklärung warnte das nordkoreanische Militär, es fühle sich nicht mehr an den Waffenstillstand von 1953 gebunden. Dieser hatte den Krieg (1950-53) zwischen den beiden koreanischen Staaten beendet. (APA/dpa)