Wien - Rund 8.000 Menschen leiden in Österreich an Multipler Sklerose (MS). Obwohl die Krankheit nur bei einem Teil der Betroffenen einen schnellen Verlauf nimmt, sind die Patienten weiterhin sozial benachteiligt, betonte der St. Pöltener Neurologe Ulf Baumhackl bei aus Anlass des ersten Welt-MS-Tages (27. Juni).

Bei Bewerbungen oft abgelehnt

"Die Patienten haben einfach schlechtere Karten. Es handelt sich oft um junge Menschen. Sie absolvieren ihre Ausbildung, aber wenn sie dann bei einem Vorstellungsgespräch sagen, dass sie MS haben, lehnt man ab. Es geht darum, Chancengleichheit zu schaffen", erklärte der Experte.

In Österreich prinzipiell gut gemeinte Regelungen können sich aber für die Patienten auch ins Negative verkehren. Martin G., ein Patient: "Jene MS-Patienten, die einen Job haben, schützt der Behindertenausweis. Doch jene, die eine Anstellung suchen, werden dadurch oft benachteiligt." Mit Hightech-Arzneimitteln wie Beta-Interferon, Glatirameracetat oder dem monoklonalen Antikörper Natalizumab stehen seit einigen Jahren wesentlich bessere Behandlungsmöglichkeiten zu Verfügung. Sie helfen, akute Schübe in einem beträchtlichen Maß zu verhindern und eine allfällige Invalidität hinauszuschieben. (APA)