Wien - Das Spitzentreffen aller Beteiligten zur Rettung von Opel am Mittwochabend wird nach Angaben des deutschen Regierungssprecher Wilhelm keine Festlegung auf nur einen Investor für den Autobauer bringen. "Zentrales Thema des Treffens im Kanzleramt ist, dass wir von allen Beteiligten, also von der amerikanischen Seite und den Investoren, ein größtmögliches Maß an Sicherheit brauchen."

Eine Vorentscheidung dürfte jedoch fallen. Die deutsche Regierung trifft mit Vertretern von Magna, Fiat und dem Finanzinvestor RHJ zusammen, die alle Angebote für die Übernahme von Opel gelegt haben. Als Favorit gilt der austro-kanadische Autozulieferer Magna, der sich gegen Vorwürfe wehrt, das Unternehmen wäre nach einem Zusammenschluss mit Opel überschuldet.

Kurz vor dem "Super-Gipfel" gab ein vierter Bieter ein Angebot für eine Übernahme des Autobauers abgegeben. Wie die Tageszeitung "Die Welt" unter Berufung auf Finanzkreise berichtet, will der chinesische Automobilkonzern Bejing Automotive Industry Holding Company, kurz BAIC, bei Opel einsteigen und dabei auf einen Abbau von Stellen in Deutschland verzichten. Das chinesische Angebot hat aber laut Finanzminister nur wenig Aussicht auf Erfolg, da es zu spät gekommen sei.

Magna und der russische Partner Sberbank würden nach eigene Angaben die angekündigten Investitionen von über 700 Mio. Euro zwar nicht vollständig als Eigenkapital einbringen, sondern teilweise über eine Wandelanleihe. Damit sei jedoch kein höheres Insolvenzrisiko für das neue Unternehmen aus Opel und Magna verbunden.

Der Aufsichtsrat stimmte am Mittwoch einer Abspaltung von GM zu. Die britische Regierung macht Staatshilfen für die Loslösung der europäischen GM-Marken Opel/Vauxhall vom US-Mutterkonzern General Motors vom Erhalt der britischen Standorte abhängig. Die EU-Kommission indes will ein neues Krisentreffen einberufen. (APA)