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Foto: EPA/DAR

Lahore - Die Taliban haben sich am Donnerstag zu dem verheerenden Bombenanschlag in der ostpakistanischen Stadt Lahore mit 30 Toten und über 250 Verletzten bekannt. Es habe sich angesichts der Militäroffensive der Regierung im Nordwesten des Landes um einen Vergeltungsakt gehandelt, sagte ein Talibanführer telefonisch der Nachrichtenagentur AP. Eine Autobombe war am Mittwoch in einem belebten Geschäftsviertel vor einem Gebäude mit Büros von Polizei und Geheimdienst explodiert.

"Es war eine Vergeltung für die Swat-Offensive, bei der unschuldige Menschen getötet wurden", sagte Hakimullah Mehsud, ein Stellvertreter des pakistanischen Taliban-Führers Baitullah Mehsud. Auch die bisher kaum bekannte Gruppe Taliban-Bewegung im Punjab hat sich zu dem Anschlag bekannt. Innenminister Rehman Malik hatte bereits am Mittwoch die Vermutung geäußert, dass es sich um einen Racheakt islamischer Extremisten für die Offensive gegen die Taliban im Nordwesten gehandelt habe.

Der Anschlag erfolgte in zwei Phasen: Zunächst stiegen mehrere mit Gewehren bewaffnete Männer aus einem Auto und schossen um sich. Als Wachleute zurückschossen, lösten die Angreifer eine starke Explosion aus. Bei der Detonation stürzte ein Gebäude der Polizei ein, umliegende Häuser wurden schwer beschädigt. Zwei Verdächtige wurden festgenommen. Es war einer der schwersten Anschläge in Pakistan seit Jahresbeginn und bereits der dritte große Anschlag in Lahore, der zweitgrößten Stadt Pakistans. (APA/AP)