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Ein Celtic-Fan am Ort des Verbrechens.

Foto: APA/AP/Morrisson

London - Nach dem Mord an einem Katholiken in Nordirland sind acht protestantische Fußballfans angeklagt worden. Den Männern im Alter von 18 bis 50 Jahren wird vorgeworfen, den Familienvater am Sonntag totgeprügelt zu haben, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Der 49 Jahre alte Mann wollte aus Sorge vor gewalttätigen Fans gerade nach seinen Kindern schauen, als er von etwa 40 aufgebrachten protestantischen Fußballfans in Coleraine nordwestlich von Belfast angegriffen wurde. Die acht Angeklagten müssen sich außerdem wegen versuchten Mordes an einem 46-jährigen Nachbarn des Opfers verantworten. Drei Verdächtige wurden hingegen freigelassen.

Die protestantischen Fans hatten im Fernsehen verfolgt, wie sich die Glasgow Rangers die schottische Fußball-Meisterschaft sicherten und damit den Erzrivalen Celtic Glasgow hinter sich ließen. Anschließend waren sie in einen überwiegend von Katholiken bewohnten Stadtteil gezogen. Die Polizei geht von einer gegen Katholiken gerichteten Gewalttat aus, wobei es sich bei dem 49-Jährigen allerdings um ein Zufallsopfer handeln soll.

Die Rivalität der beiden schottischen Mannschaften geht über den Sport hinaus. Celtic ist traditionell irisch orientiert und die Fans sind vor allem katholisch. Die Rangers haben einen protestantischen Hintergrund und fühlen sich dem Vereinigten Königreich zugehörig. Daher haben beide Clubs auch in Nordirland, wo sich Katholiken und Protestanten bis zum Friedensabkommen bekämpft hatten, Anhänger aus beiden Lagern. (APA)