Teheran - Ein Selbstmordattentäter hat im Südosten des Irans in einer Moschee Medienberichten zufolge mindestens 23 Menschen getötet. Bei der Bombenexplosion in der Stadt Sahedan seien zudem über 100 Menschen verletzt worden, meldete die iranische Nachrichtenagentur Irna am Donnerstag. Zu dem Anschlag habe sich bisher niemand bekannt. Die Nachrichtenagentur Fars berichtete, kurz nach der Explosion hätten Sicherheitskräfte einen zweiten Sprengsatz entdeckt und entschärft.

Der Provinzgouverneur sagte dem staatlichen Fernsehen, zum Zeitpunkt der Explosion hätten sich viele Gläubige zTeheran - Nach dem Bombenanschlag auf eine schiitische Moschee im Iran mit bis zu 23 Toten suchen die Behörden nach den Hintermännern. Der Vize-Gouverneur der Provinz Sistan-Beluchestan, Jalal Sayah, erklärte am Freitag, nach ersten Ermittlungen steckten die USA hinter der Bluttat, bei der am Vortag nach inoffiziellen Angaben zwischen 19 und 23 Menschen getötet und etwa 125 weitere verletzt worden waren. Die Regierung in Teheran äußerte sich zu dem Vorwurf zunächst nicht.

Kurz nach dem Anschlag in der südostiranischen Stadt Zahedan war am Donnerstag nach Behördenangaben mehrere Verdächtige festgenommen worden, ein weiterer Sprengsatz wurde entschärft. Bei ersten Vernehmungen hätten drei der Festgenommenen ausgesagt, von den USA für die Tat angeheuert worden zu sein, sagte Vize-Gouverneur Sayah der Agentur FARS.

Washington weist Vorwürfe zurück

Die USA haben in scharfen Worten den Vorwurf iranischer Behörden zurückgewiesen, hinter einem Bombenanschlag in einer Moschee zu stecken. Ein Sprecher des US-Außenministeriums sagte am Freitag, die amerikanische Regierung verurteile den Angriff in Sahedan, bei dem am Donnerstag etwa 20 Menschen getötet worden waren. "Wir fördern den Terrorismus im Iran in keiner Form."

Zusammenstöße

Im Raum Zahedan, Hauptstadt der Provinz, ist es bereits häufiger zu Zusammenstößen von iranischen Sicherheitskräften mit Bewaffneten gekommen. Die Gegend gilt als Hauptroute von Drogenschmugglern aus Pakistan und Afghanistan. Immer wieder hat es dort auch Zusammenstöße von Muslimen sunnitischer und schiitischer Glaubensrichtung gegeben. Die iranische Regierung hat mehrfach die sunnitische Extremistenorganisation Jundullah sowie Großbritannien und die USA beschuldigt, Zwietracht zwischen Schiiten, die die Mehrheit im Iran stellen, und Sunniten zu schüren.

Der führende gemäßigte Kandidat bei der iranischen Präsidentenwahl will an den Atomgesprächen mit dem Westen festhalten. Der ehemalige Ministerpräsident Mir-Hossein Moussavi stellte sich damit am Freitag gegen Präsident Mahmoud Ahmadinejad, der solche Treffen am Anfang der Woche ausgeschlossen hatte. Allerdings sagte Moussavi, eine von den Vereinten Nationen geforderte Einstellung der Uran-Aufbereitung komme auch für ihn nicht in Frage. "Aber wir sind zu Zusicherungen bereit, dass sie nicht zum Bau von Waffen dient", erklärte er zum Atomprogramm der Islamischen Republik.

Im Iran wird am 12. Juni gewählt. Experten zufolge steigen Moussavis Chancen auf einen Sieg gegen Ahmadinejad. Allerdings sind Umfragen im Iran nicht verlässlich. (APA/dpa/Reuters)