Türkei nicht, Israel schon gar nicht, Russland aber schon. Nämlich EU-Mitglied. Meint Strache in einem Interview mit Format, nachdem er die Idee schon ein paar Mal unter die Leute geworfen hatte: "Es wäre eine gute Entwicklung, wenn wir jetzt die Partnerschaft mit Russland vertiefen. Man muss endlich akzeptieren, dass Russland historisch, kulturell und teilweise auch geografisch Teil Europas war und dem Land viel freundschaftlicher begegnen."

Im aufwändigen Strache-Comic, das zur Empörung nicht weniger Leute an Jungwähler verschickt wurde, ist davon nicht die Rede. Aber man darf spekulieren, was am heutigen Russland Strache so gefällt: dass rechtsextreme "Hooligans" von der Staatsmacht ungehindert Jagd auf nichtrussische Nationalitäten machen können?

Dass die Stalin'schen Massenverbrechen vom Regime Putin zwar nicht geleugnet, aber relativiert werden ("Russland darf sich keine Schuldgefühle einreden lassen" ) und jetzt "verfälschende" Kritik an der stalinistischen Zeit bekämpft werden soll? Dass kritische Journalisten regelmäßig abgeknallt werden? Und dass dann die Straflager in Sibirien auch in der EU wären?  (Hans Rauscher, DER STANDARD-Printausgabe, 29.5.2009)