In den vergangenen Monaten geriet die Bonität Österreichs wegen negativer Statements seitens des IWF und führender Experten über die wirtschaftliche Lage unter Druck. Die bald bevorstehende Staatspleite wurde mit dem hohen „Ost-Exposure" österreichischer Unternehmen begründet. Als Folge dieser Katastrophenmeldung, hatte der österreichische Staat für Anleihen höhere Zinsen als vergleichbare Länder zu zahlen.

Bei, im österreichischen ATX-Index gelisteten, Gesellschaften mit hohem Osteuropa-Bezug, wie den beiden Banken Erste Group und Raiffeisen International wurden historische Aktienkurstiefststände verzeichnet. Im Gefolge der allgemeinen Börseerholung legte auch der ATX-Index seit Mitte März deutlich zu. Wegen der im Vergleich zum DAX-Index wesentlich geringeren Liquidität ging diese Kurserholung mit wesentlich höheren Kursschwankungen, als dies beim DAX-Index der Fall war, über die Bühne.

Vom bevorstehenden Staatsbankrott Österreichs ist bereits lang keine Rede mehr. Der Vorsitzende des IWF hat sich am vergangenen Wochenende offiziell für die falsche Einschätzung der Lage entschuldigt.

Nachdem der ATX im März noch ein lang-jähriges Tief bei 1.379 Punkten verzeichnet hatte, überschritt er nun wieder die Marke von 2.000 Punkten.

Der Index umfasst die derzeit größten 20 österreichischen Unternehmen. Die Erste Group Bank-Aktie ist mit einer Gewichtung von 14,57 Prozent der „schwerste" Wert des Index. Danach folgen die OMV-Aktie (13,81 Prozent) und die Telekom-Austria Aktie (12,86 Prozent). Da sich mit der Raiffeisen International-Aktie und der Vienna Insurance Group zwei weitere Finanzwerte im ATX befinden, beträgt der Anteil von Finanzwerten an der Gewichtung des Index 25 Prozent.

Der iShares-ATX-ETF mit ISIN: DE000A0D8Q23 wurde am 4.8.05 aufgelegt. Im Bezugsverhältnis von 0,01 spiegelt er die Wertentwicklung des ATX-Index wider. Die jährliche Verwaltungsgebühr beträgt 0,3 Prozent.

ZertifikateReport-Fazit: Für Anleger, die bei ihrer Veranlagungsform das Emittentenrisiko eliminieren wollen und die mittelfristig von weiter steigenden Aktienkursen österreichscher Unternehmen ausgehen, stellt der iShares Exchange Traded Fund auf den ATX-Index eine geeignete Alternative zu Index-Zertifikaten dar.