Amstetten - Eine Firma aus dem Bezirk Amstetten soll für einen Umweltskandal verantwortlich sein. Nach Angaben der Sicherheitsdirektion NÖ vom Freitag ist das Unternehmen verdächtig, mit Schwermetallen belastete betriebliche Gewässer über einen Zeitraum von etwa einem Jahr auf dem Firmengelände bzw. einem unbebauten Nachbargrundstück zur Versickerung gebracht zu haben - vermutlich um die Entsorgungskosten zu sparen.

Außerdem sollen auch solche Abwässer von Landwirten mit Güllefässern zu Abwässeranlagen anderen Firmen bzw. einer Baurestmasse-Deponie gebracht worden sein. Die Staatsanwaltschaft St. Pölten ist eingeschaltet.

Laut "Kurier" (Freitag-Ausgabe) hat der Prokurist der Firma ein Teilgeständnis abgelegt. Er soll Mitarbeiter beauftragt haben, die Brühe im Feld versickern zu lassen. Erste Analysen hätten ergeben, dass der Grenzwert bei Cadmium um das 262-fache und jener von Nickel, Kupfer, Zink und Blei um das Dreifache überschritten wurde. Das Unternehmen habe die kontaminierte Fläche innerhalb einer Woche abgraben müssen. Die Staatsanwaltschaft lasse nun das Grundwasser untersuchen.

"Wir haben Gesprächsnotizen bei Arbeitern entdeckt, die ihren Prokuristen jetzt schwer belasten. Sie seien von ihrem Vorgesetzten angewiesen worden, den Giftschlamm auf das angrenzende, firmenfremde Grundstück abzuleiten. Das haben sie bei den Einvernahmen auch gleich zugegeben", wird ein ermittelnder Kriminalist im "Kurier" zitiert. (APA)