Wien - Die Natur als Paradies infrage stellen wollen Christoph Steinbrener und Rainer Dempf - die beiden Künstler implantieren sechs markante Einbauten in Gehegen des Tiergarten Schönbrunn in Wien. In der Zeit von 10. Juni bis 18. Oktober heißt es für Bewohner wie Besucher des Zoos "Trouble in Paradise", wie die Initiatoren am Freitag in einer Aussendung bekanntgaben.

Eisenbahnschienen im Bison-Gehege, eine Badewanne neben dem Krokodil, ein Autowrack im Nashorn-Park, eine Ölpumpe bei den Pinguinen, ein Giftfass im Aquarium und eine Schneehütte bei den Elefanten sollen "Reibebäume" im sommerlichen Tiergarten-Idyll sein. Tiere, Objekte und Zoobesucher sollen in ihrem Zusammenwirken eine bewegte und bewegende Skulptur bilden und die Frage nach dem prekären Verhältnis zwischen Natur und Zivilisation neu gestellt werden.

Die Künstler Steinbrener/Dempf experimentieren mit der Sichtbarmachung gesellschaftlicher Sachverhalte. Viele ihrer Aktionen binden den urbanen Raum ein, wie etwa die Projekte "Unternehmen Capricorn", "Delete!" oder "Copy/Paste". 2008 waren sie für die Eröffnung des "steirischen Herbst" verantwortlich. Kooperationspartner von "Trouble in Paradise" sind neben dem Tiergarten Schönbrunn die Österreichischen Bundesforste. (APA)