Eisenstadt - Der burgenländische Energieversorger BEWAG hat nach Wertberichtigungen im ersten Quartal 2009 erneut ein negatives Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) verzeichnet. Nach dem positiven Ergebnis von 7,6 Mio. Euro im Vergleichszeitraum des Vorjahres fuhr der Konzern heuer ein Minus von 0,9 Mio. Euro ein, geht aus dem Halbjahresbericht der Burgenland Holding AG (Oktober 2008 bis März 2009) hervor.

Die Bilanzsumme lag demnach bei 721,3 Mio. Euro (1. Quartal 2007/08: 692,9 Mio. Euro). Der Umsatzerlös stieg von 70,5 Mio. Euro um vier Prozent auf 73,3 Mio. Euro. Das Eigenkapital verringerte sich um 9,3 Prozent von 242,3 Mio. Euro auf 219,7 Mio. Euro.

Im Geschäftsjahr 2008 war das das EGT bei -3,9 Mio. Euro gelegen. Dies wurde damals ebenso mit Wertberichtigungen begründet. Im laufenden Geschäftsjahr erwarte er ein gutes Ergebnis, so BEWAG-Vorstandssprecher Hans Lukits zur APA. In der Jahresbilanz sollte sich auch der Verkauf der International Wind Power (IWP) positiv zu Buche schlagen.

Cross-Boarder-Leasing

Bei dem 2001 vom damaligen Vorstand mit zwei US-Investoren abgeschlossenen Cross-Boarder-Leasinggeschäft reduziere sich hingegen der Ertrag: Im Geschäft, das mittlerweile von großen amerikanischen Banken (Geschäftspartnern) übernommen wurde, seien auch Rating-Verpflichtungen enthalten. Nachdem sich Ratings verschlechtert hätten, müsse die BEWAG Sicherheiten austauschen, so Lukits. Der BEWAG-Vorstand bezifferte die dadurch entstehenden Kosten mit derzeit rund acht Mio. Euro. Dies sei aber ein "Maximalbetrag", der sich auch noch auf die Hälfte reduzieren könne.

Bei dem ursprünglichen Geschäft hatte die BEWAG einen Nettobarwertvorteil von 28 Mio. Euro erzielt. Diese können sich nun - für den Fall, dass die Wirtschaftskrise noch zwei Jahre andauert - auf rund 20 Mio. Euro reduzieren. Trotzdem sei das Geschäft noch positiv, betonte Lukits.

Ein Ausstieg aus dem Geschäft, der ebenfalls überlegt werde, sei allerdings ohne die Zustimmung der Investoren nicht möglich, so Lukits. Die amerikanischen Geschäftspartner hätten dazu bisher entweder keine Bereitschaft gezeigt oder für die BEWAG nicht akzeptable Bedingungen gestellt.

Die EVN hielt indes am Freitag zu ihrem am Vortag bekanntgegebenen Beteiligungsergebnis ihres 1. Halbjahrs 2008/09 (Oktober bis März) zu den negativen Ergebnisbeiträgen von BEWAG und BEGAS fest, dass es sich dabei nicht um Verluste aus Cross-Border-Leasing-Transaktionen gehandelt habe, da solche nicht zu verzeichnen gewesen seien, sondern um damit nicht in Zusammenhang stehende sonstige marktwertbedingte Wertberichtigungen im Finanzanlagevermögen.

Im Halbjahr ist bei der EVN das Beteiligungsergebnis von 94,0 auf 69,6 Mio. Euro zurückgefallen. Dabei steuerten die burgenländischen Versorger diesmal einen negativen Beitrag von -5,88 Mio. Euro bei, nach noch positiven 3,35 Mio. Euro im EVN-Erstsemester 2007/08. Grund seien Abwertungen beim Vermögensstand bzw. den Finanzanlagen der burgenländischen Unternehmen, hatte der niederösterreichische Versorger am Donnerstag erklärt. Die EVN ist - indirekt über die Burgenland Holding - mit gut 36 Prozent an BEWAG und BEGAS beteiligt. (APA)