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Foto: AP/Blaha

Wien - Das neue Logo stammt von Demner, Merlicek und Bergmann. Das erinnerte Hannes Androsch, Aufsichtsratspräsident der Austrian Research Centers (ARC), an einen gemeinsam kreierten Auf- tritt für die Creditanstalt vor vielen Jahren. Freilich ohne die spätere Geschichte der CA - die Bank wurde bekanntlich mit der Bank Austria fusioniert - für das größte außeruniversitäre Forschungszentrum Österreichs auch nur anzudenken.

Die Zukunft wird nämlich selbstbewusst gestaltet: Die ARC wollen ab 15. Juni mit einem neuen Namen, Austrian Institute of Technology (AIT) wieder einmal neu starten - und in die Champions League der Forschung, "nicht in die Landesliga". Gelingen soll das durch eine Konzentration auf fünf Bereiche: Health & Environment, Safety & Security, Energy, Mobility, sowie Foresight & Policy Development, wo Technikfolgenabschätzung betrieben wird. Vom Werkstoffbereich beispielsweise wolle man sich trennen.

Wolfgang Knoll, wissenschaftlicher Geschäftsführer, betonte die Langfristigkeit der Forschungen am AIT: Man bemühe sich um "zukunftsgerichtete Innovationen mit einem Umsetzungshorizont von fünf Jahren und mehr". Er denkt an Kooperationen, nicht nur mit der Industrie, sondern auch mit Universitäten, der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und dem neuen Institute of Science and Technology (IST Austria) in Maria Gugging, das kommende Woche eröffnet wird.

Um sich neu aufzustellen, musste Seibersdorf schlanker werden: Seit Juni 2008 wurden fünf Bereiche ausgründet, unter anderem die Research Studios oder Life Tool, wo für Behinderte entwickelte Computersteuerungen weiterentwickelt werden sollen. 141 Mitarbeiter des AIT werden in der hundertprozentigen Tochter "Seibersdorf Labor" arbeiten, einem gewinnorientierten Dienstleister.

Eine zweite Tochter ist "Nuclear Engineering Seibersdorf". Hier will man sich um Behandlung und Zwischenlagerung radioaktiver Stoffe im Auftrag der Republik kümmern. Der kaufmännische Geschäftsführer, Anton Plimon, sieht die Einsparungs- und Ausgliederungsmaßnahmen durch das positive Ergebnis des Vorjahres (4,5 Millionen Euro plus) bestätigt.

Androsch kritisierte bei der Präsentation der AIT-Pläne auch die heimische Krisenpolitik. Man lasse Wissenschaftsminister Hahn im Trockenen und verabsäume dringende Investitionen im Bildungsbereich. Ein drittes Konjunkturpaket sei zu erwarten. (pi/DER STANDARD, Printausgabe, 30. 5. - 1. 6. 2009)